Für jeden Zweck den richtigen Dübel

DübelFoto: adpic/A. Trautmann Um etwas an Wänden oder Zimmerdecken zu befestigen, muss man meis­tens bohren und dübeln. Doch welcher Bohrer und welcher Dübel ist der Richtige? Mal eben ein paar Dübel zu kaufen, ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Schließlich ist die Auswahl an den nützlichen Helfern groß. Damit Sie beim nächsten Einkauf im Baumarkt nicht ratlos vor der Regalwand stehen, lüften wir ein paar Geheimnisse rund um den Dübel.

Das Sortiment an Dübeln ist vielfältiger und damit unüberschaubarer geworden. Die Produktvielfalt liegt hauptsächlich in den verschiedenen Baustoffen begründet. Heute ist die Befestigungstechnik so weit ausgereift, dass sie für jeden Untergrund den passenden Dübel bietet.

Wer Dübel kaufen will, muss zuerst herausfinden, um welchen Baustoff (z.B. Beton, Mauerziegel oder Gipskarton) es sich handelt und wie Wände und Decken konstruiert sind (z.B. Massivwände aus Vollstein oder abgehängte Decken mit dahinterliegendem Hohlraum).

Gleichzeitig spielt auch das Gewicht von zu befestigenden Hängeschränken, Bildern oder Leuchten eine Rolle. Danach richtet sich nämlich, welche Länge und welchen Durchmesser der Dübel besitzen muss.
Da die Bestimmung der Traglast nicht ganz einfach ist, sind die Hersteller dazu übergegangen, leicht verständliche Dübel-Leitsysteme zu entwickeln. Hier findet man die gängigsten zu be­festigenden Objekte und die dazu passenden Dübelarten und -größen. Diese Übersichten helfen bei der Wahl und dem schnellen Finden des richtigen Dübels. Merken sollte man sich jedoch, dass Bohrloch, Dübel und Schraube immer zusammenpassen müssen.

Daraus ergibt sich folgende Faustregel: Die Dübellänge plus 10 mm ergibt die Bohrlochtiefe, der Durchmesser des Dübels entspricht dem des Bohrers. Schrauben müssen am Ende des Dübels immer herausragen, und zwar genau so viel, wie ihr Durchmesser ist.

 

Baustoffe und Dübel

Wer dübeln will, muss auch bohren: Für die Wahl des richtigen Bohrers und des passenden Dübels spielt die Beschaffenheit des Untergrundes bzw. die Art des vorhandenen Baustoffs eine wesentliche Rolle. Ein häufig verwendetes Baumaterial ist Beton. Dabei handelt es sich um einen künstlichen Stein, der aus Zement, Zuschlag (u.a. Sand) und Wasser angemischt wird.

Die Druckfestigkeit des massiven Betons ist sehr hoch, sodass in der Regel ein Bohrhammer zum Einsatz kommen muss. Beim Bohren der Löcher entsteht ein sehr feines, weißes bis graues Bohrmehl. Weitere gängige Baustoffe sind auch Ziegelsteine, Gipskartonplatten oder Porenbetonsteine (siehe nachfolgende Übersicht).

Für Beton verwendet man Universal- bzw. Allzweckdübel oder Spreizdübel, die per Reibschluss fest an die Bohrlochwand gedrückt werden. Spezielle Dübel gibt es für Porenbetonsteine: Nach dem Bohren des Loches wird der Porenbetondübel kräftig mit dem Hammer in den Baustoff geschlagen. Bei Befestigungen an Wandbauplatten greift man zu Hohlraum-, Klapp- oder Allzweckdübeln.

 

Vollstein mit dichtem Gefüge

Sie haben so gut wie keine Hohlräume und besitzen dadurch eine hohe Druckfestigkeit. Zu den Vollsteinen zählen massive Ziegel- und Kalksandsteine. Ziegelsteine erkennt man am roten Bohrmehl; weißes, feinkörniges Mehl deutet auf Kalksandstein hin.

 

Vollstein mit porigem Gefüge

Viele Lufteinschlüsse sorgen für das porige Gefüge der Leicht- und Porenbetonsteine. Dadurch besitzen sie ein geringes Eigengewicht, sind aber auch weniger druckfest. Beim Bohren in Porenbeton entsteht hellgraues, grobkörniges Bohrmehl.

 

Lochstein mit dichtem Gefüge

Diese Steine bestehen zwar aus sehr druckfestem Material, allerdings ist die Druckfestigkeit des Steins durch die großen Hohlräume geringer. Typische Lochsteine sind Langloch- und Hochlochziegel sowie Loch- und Hohlsteine aus Kalksandstein.

 

Bauplatten

Hierbei handelt es sich um dünnwandige Platten mit einer geringen Druckfestigkeit. Gipskarton-, Gipsfaser-, Zementbau- und Spanplatten werden vor allem für den Trocken-Innenausbau verwendet.

 

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Dübelkunde im Detail

Allzweck- oder Universaldübel

Diese Dübel eignen sich für nahezu alle Baustoffe. In ein- und zweilagigen Gipskartonplatten ver­knoten sie sich auf der Plattenrückseite, in Beton, Vollstein und Porenbeton spreizen sich die Dübel, und in Lochsteinen bekommen sie Halt durch Spreizung und Verknotung. Durch eine Drehsicherung wird verhindert, dass sich der Dübel beim Eindrehen der Schraube im Bohrloch mitdreht. Mit Allzweck- bzw. Universaldübeln lassen sich z.B. Küchenschränke, Regale, TV-Geräte-Halterungen und Bilder befestigen.

In Vollstein
Nach dem Bohren des Loches kann der Dübel eingesetzt werden. Montieren Sie anschließend den jeweiligen Gegenstand. Beim Anziehen der Schraube spreizt sich der Dübel und wird fest gegen die Bohrlochwand gedrückt.
In Lochstein
Damit die Stege nicht ausbrechen und das Bohrloch nicht zu groß wird, sollte man ohne Schlag bohren. Beim Eindrehen der Schraube verknotet sich der Dübel im Hohlraum des Steins und spreizt sich zugleich gegen die Bohrlochwand.

 

Spreizdübel

Wie ihr Name schon verrät, wirken diese Dübel durch das Prinzip der Spreizung. Damit sitzen sie fest im Baustoff und tragen z.B. ­Küchenschränke, Heizkörper, Garderoben und Spiegelschränke, Regale und Leuchten. Im Gegensatz zu den normalen Spreiz­dübeln ­lassen sich Parallelspreizdübel auch für Befestigungen in Lochstein mit dichtem Gefüge verwenden. Ihr langer Spreizbereich sorgt für eine sichere Verankerung.

In Vollstein
Normale Spreizdübel sind ausschließlich für die Montage in Beton und in Vollsteinen mit dichtem Gefüge gedacht. Flügel oder Flossen am Dübelkörper verhindern ein Drehen des Dübels im Bohrloch.
In Lochstein
Für Lochsteine mit dichtem Gefüge sind Parallelspreizdübel die richtige Wahl. Sie eignen sich auch für Problembaustoffe wie ­Wärmedämmziegel und altes Mauerwerk.

 

Porenbetondübel

Beim Porenbetondübel handelt es sich um einen Spezialdübel, der ausschließlich für unverputzten Porenbeton verwendet wird. Zunächst ist eine Bohrung im ­Porenbeton nötig. Wichtig: Schlagfunktion an der Bohrmaschine ausschalten. Mit dem Hammer wird der Dübel nun ­kräftig ein­geschlagen. Sanitärgegenstände, Rohrleitungen, Kabel­trassen, ­Gitter, Konsolen, Gardinenschienen und Wandregale ­lassen sich mit diesem Dübel montieren.

 

Feder­klapp­dübel

Federklappdübel mit Ge­win­de­­ha­ken oder Gewinde­stan­ge sind mit zwei Klappflügeln ausgestattet, sodass sie sich für Hohlräume hinter Gipskarton-, Gipsfaser- und Spanplatten sowie Hohlkammersteine und Spann­beton-Hohl­decken­plat­ten eignen. Für die Montage ist nur eine geringe Hohlraumtiefe erforderlich.

 

Gipskartondübel

Diese Dübel sind nur für Gipskarton ausgelegt. Es gibt sie als Kunststoff- und als Metalldübel mit ausgeprägter Bohrspitze. Um die Dübel in einlagigen Gipskartonplatten im Wand- und Deckenbereich zu befestigen, ist kein Vorbohren, sondern nur ein Anritzen des Deckkartons nötig. Wichtig: Nur Spanplatten- oder Blechschrauben mit 4,5-mm-Durchmesser benutzen. Damit lassen sich Bilder, Leuchten, Elektroschalter, Fuß- und Holzleisten anbringen.

 

Rahmendübel

In fast allen Baustoffen können Rahmendübel zum ­Einsatz kommen. Dazu zählen Beton, Vollstein, ­Lochstein und Poren­beton. Ähnlich wie Allzweckdübel ­verspreizen und/oder verknoten sich die Dübel. Sie sind für die ­Vor- und Durchsteckmontage geeignet und sorgen für eine sichere Befestigung von Küchenschränken, Holzunterkonstruktionen oder ­Garderoben.

In Beton In Lochstein In Porenbeton
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