Strom sparen mit wenig Aufwand

Licht aus – und sonst?

erleuchtetes Haus in der AbdenddämmerungFoto: Astro-0/KOTO/Adobe Stock

Noch immer bereitet die Entwicklung der Strompreise vielen Eigenheimern Sorgen. Der durchschnittliche Strompreis ist zuletzt zwar gesunken, dennoch ist er noch immer deutlich höher als vor der Energiekrise, wie die Strompreisanalyse des Verbands BDEW ergeben hat. Demnach betrug der durchschnittliche Strompreis im Jahr 2024 für Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von rund 3500 kWh im Mittel 41,35 Ct/kWh. Im Jahr 2021 lag er noch bei 32,16 Ct/kWh.

Dem Online-Vergleichsportal Verivox zufolge lag der Preis im November 2024 im günstigsten Tarif bei 26,8 Ct/kWh. Laut Verivox-Sprecher Lundquist Neubauer zahlte ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh somit 1072 Euro. Die Experten rechnen damit, dass die Kostensenkung nur ein kurzfristiger Trend ist. „Mittel- bis langfristig erwarten wir wieder steigende Strompreise“, teilt Neubauer mit. Es lohnt sich also, den persönlichen Stromverbrauch im Blick zu behalten.

Smartphone und Laptop in BenutzungFoto: Insta_photos/Adobe Stock Ein großer Anteil des Stromverbrauchs entfällt auf elektronische Geräte wie Computer oder Mobiltelefon.


Verbrauchsstarke Geräte aufspüren

Ist der eigene Stromverbrauch überdurchschnittlich hoch? Wenn Sie Ihre Kosten und Ihre Einsparpotenziale überprüfen möchten, können Sie Ihren Stromverbrauch zunächst auf www.stromspiegel.de mit dem Verbrauch anderer Haushalte vergleichen. Nach der Eingabe weniger Daten zur Wohnsituation und zum Stromverbrauch erhalten Sie dort eine erste Orientierung.

Wenn Sie genauer wissen wollen, welche Geräte in Ihrem Haushalt zu den Stromfressern zählen, können Sie Strommessgeräte einsetzen. Das Portal Energieatlas Bayern hält eine Liste von Ein­richtungen vor, die Strommessgeräte kostenlos an Bürgerinnen und Bürger verleihen: https://bit.ly/energieatlas-bayern-strommessgeraete. Es sind auch Bibliotheken, Stadtwerke und regionale Energieversorger unter den Verleihern, die entsprechenden Adressen erhalten Sie bei Ihrer Kommune.

Ein Strommessgerät wird zwischen die Steckdose und den Stecker des jeweiligen Elektrogeräts gesetzt, sodass der durchfließende Strom gemessen wird, sobald das angeschlossene Gerät eingeschaltet ist. Achtung: Manche Geräte verbrauchen sogar Strom, wenn sie scheinbar ausgeschaltet sind – eine Prüfung lohnt sich. Je nach Messgerät werden der Verbrauch und zugleich die Stromkosten angezeigt. Vergleichen Sie den Verbrauch Ihres Geräts mit den Werten eines neuen, energieeffizienten Geräts aus dem Handel. Auf dem Energieeffizienzlabel (siehe Infokasten) können Sie den durchschnittlichen jährlichen Verbrauch ablesen. So können Sie abschätzen, ob sich ein Austausch lohnt.

 

Die Energieeffizienzklassen der EU helfen, den Energieverbrauch von Geräten besser einzuschätzen. Die meisten Labels haben inzwischen keine A-Plus-Klassen mehr, sondern werten nur noch in den Klassen A (beste) bis G (schlechteste).
Zusätzlich zur Effizienzklasse enthalten die Labels eine Information zum Stromverbrauch pro Jahr in Kilowattstunden sowie gerätespezifische Informationen. Bei einem Kühlschrank z.B. zum Volumen des Kühlbereichs oder zum Geräuschpegel. Darüber hinaus gibt es einen QR-Code, mit dem weitere Informationen abrufbar sind.

 


Einsparpotenziale in allen Räumen

Ganz gleich ob Wohnzimmer, Küche, Bad oder Homeoffice: In nahezu jedem Bereich des Hauses finden sich Einsparpotenziale. Im Haushalt verbrauchen Geräte im Bereich Unterhaltung und Kommunikation am meisten Strom, also Fernseher, Spielekonsole, Computer, Handy etc. – der Anteil liegt bei über
25 %. Im Stromverbraucher-Ranking folgen danach die Bereiche Waschen und Trocknen, Licht, Kühl- und Gefriergeräte, Kochen und Spülen.

Vor allem alte Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Gefrierschrank oder Waschmaschine sind potenzielle Stromfresser. Die Verbraucherzentralen empfehlen, nach zehn bis 15 Jahren den Stromverbrauch der „Weißgeräte“ zu messen und zu ermitteln, ob sich ein Austausch lohnt. Nicht zuletzt kann auch der Austausch einer alten Heizungspumpe den Stromverbrauch signifikant mindern.

Im Bad

  • Waschmaschine maximal beladen
  • Eco-Programme nutzen
  • Bei niedrigen Temperaturen waschen, Vorwaschgang nur bei stark verschmutzter Wäsche nutzen
  • Wäsche möglichst an der Luft trocknen
  • Beim Kauf eine Waschmaschine mit Warmwasseranschluss wählen (oder mit Steuergerät nachrüsten)
  • Durchlauferhitzer nicht zu hoch einstellen
  • Duschen statt baden
  • Wasserspararmaturen verwenden

Waschmaschine beladenFoto: SkyLine/Adobe Stock Eine Waschmaschine sollte immer voll beladen werden.

In der Küche

  • Beim Kochen und Backen Energiezufuhr frühzeitig stoppen und Restwärme nutzen
  • Beim Kochen Deckel nutzen, dies reduziert den Energieeinsatz um bis zu 60 %
  • Herdplatte passend zum Topf wählen
  • Heißes Wasser (nicht mehr als nötig) mit Wasserkocher erhitzen
  • Beim Backen Umluft verwenden, auf unnötiges Vorheizen verzichten
  • Keine warmen Lebensmittel in den Kühlschrank stellen
  • Kühlschranktemperatur auf ca. 7 °C einstellen
  • Gefrierfach regelmäßig abtauen
  • Kühl- und Gefrierschrank räumlich von Wärmequellen (Herd, Heizkörper) trennen

Beleuchtung und Elektronik

  • Nicht benötigtes Licht ausschalten
  • Glüh- und Halogenlampen durch LED-Leuchtmittel austauschen – moderne LEDs benötigen bis zu 90 % weniger Energie
  • Energiespareinstellung an PCs und Smartphones aktivieren
  • Helligkeit von PC- und Fernsehbildschirmen reduzieren
  • Sparsames Gerät auswählen: Ein Laptop verbraucht deutlich weniger Strom als ein Desktop-PC, ein Fernseher mit großer Bildschirmdiagonale mehr als ein kleiner
  • Standby-Verbraucher ermitteln und mit schaltbarer Steckerleiste versehen
  • Beim Kauf von Elektrogeräten Energielabel prüfen und auf Effizienzklasse achten

Leuchtmittel in Deckenlampe wird ausgetauschtFoto: Pixel-Shot/Adobe Stock

 


Nicht in die Standby-Falle tappen

Leuchtet am Fernseher oder an der Spielekonsole nach dem Abschalten dauerhaft ein kleines Licht? Dann ist das Gerät im sogenannten Standby-Modus, der gewährleistet, dass es schnell aktiviert werden kann und nicht komplett wieder hochgefahren werden muss. Die Geräte verbrauchen also weiterhin Strom. Nach Angaben der Verbraucherzentrale kann dies bis zu
15 % der im Haushalt anfallenden Stromkosten ausmachen. Wenn es möglich ist, sollten Sie solche Geräte daher vom Netz trennen und nicht im Standby-Modus belassen. Sie können dafür z.B. eine abschaltbare Steckdosenleiste nutzen.

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Falls Sie eine längere Abwesenheit planen oder in den Urlaub fahren, sollten Sie Geräte mit Standby-Modus ebenfalls abstellen. Damit sparen Sie Strom, schützen Ihre Geräte vor Überspannung und vermeiden eine mögliche Brandgefahr.

So leisten Sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern schonen auch Ihr Portemonnaie.


Ulrike Peters

 

 

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