Was Sie über Solarstromspeicher wissen sollten
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Die Sonne parken
Mehr als zwei Drittel der neu installierten Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Privatimmobilien werden inzwischen zusammen mit einem Solarstromspeicher errichtet. In Deutschland hat sich nach Schätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft alleine im Jahr 2023 deren gesamte Anzahl, Kapazität und Leistung fast verdoppelt. So wurden im vergangenen Jahr unter Berücksichtigung zu erwartender Nachmeldungen ca. 573.000 neue Solarbatterien in Eigenheimen in Betrieb genommen.
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Die Logik dahinter: Je mehr man selbst produzierten Strom nutzen kann, desto weniger muss man Strom vom Stromanbieter beziehen. Der Stromspeicher hilft dabei. Schließlich ist es eine Binsenweisheit, dass die Sonne nicht dann immer scheint, wenn man z.B. das Licht anschalten oder Wäsche waschen möchte. Hier springt der Solarstromspeicher in die Bresche, er ist praktisch ein Akku im Haus, der mit Strom aus der PV-Anlage beladen wird und ihn bei Bedarf abgibt.
Mithilfe eines Solarstromspeichers können Sie den Eigenstromanteil im Haus von 30 % (ohne Speicher) auf bis zu 80 % erhöhen. Um Verbraucher und Stromspeicher aufeinander abzustimmen, sind heute dafür sogenannte Energiemanagement-Systeme üblich. Über sie können Sie steuern, wann und wohin der gespeicherte Strom im Haus zu welchem Verbraucher fließen soll.
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Technik und Grösse
Die heutigen am Markt befindlichen Speichergeräte sind praktisch ausnahmslos Speicher mit Lithium-Ionen-Akkus. Speicher, die noch mit Blei-Säure-Akkus arbeiten, dürften zur Seltenheit geworden sein. Andere Akku-Systeme werden intensiv beforscht, sind aber noch nicht marktreif.
Die Speicherkapazität des Speichers wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Wie viel Kapazität ein solcher Speicher haben sollte, richtet sich einerseits nach der Leistung der Solaranlage (Angabe in Kilowatt-Peak, kWp), die wiederum nach dem zu erwartenden Stromverbrauch ausgelegt ist. Vornehmlich große Verbraucher im Haus fallen bei der Berechnung ins Gewicht. Haben Sie z.B. bereits eine Wärmepumpe oder ein E-Auto oder ist die Anschaffung in absehbarer Zeit in Planung? Dann sollten Sie den erwartbaren Stromverbrauch dieser Großverbraucher plus Ihren Jahresstromverbrauch als Rechengrundlage nehmen. Es gilt die Faustformel, dass pro 1000 kWh Stromverbrauch 1 kWh Speicherkapazität bereitstehen sollte.
Hilfe beim Vergleich
Es gibt unter den am Markt angebotenen Batteriespeichersystemen in Kombination mit dem Wechselrichter qualitative Unterschiede. Die Solarbatterie ist zugleich selbst auch ein elektrischer Verbraucher – z.B. gibt es den „Standby“-Modus. Außerdem benötigt auch der Wechselrichter Strom, daraus ergibt sich die Frage: Wie hoch oder gering sind die Umwandlungsverluste, d.h. wie effizient wird vom System selbst mit dem eigenen Solarstrom umgegangen?
Die Leistung des Speichers (Angabe in Kilowatt, kW) ist auch ein wichtiger Faktor. Denn sie gibt an, wieviel Strom der Speicher bei entsprechendem Bedarf auf einmal abgeben kann. Gute Hilfe zum technischen Vergleich liefert der „Stromspeicher-Inspektor“ der HTW Berlin.
Der Stromspeicher-Inspektor
Um Eigenheimer bei der Suche nach einem effizienten Speicher zu unterstützen, entwickelte die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) den Stromspeicher-Inspektor. |
Solarstromspeicher nachrüsten?
Sollten Eigenheimer, die schon lange im Besitz einer PV-Anlage sind, einen Solarstromspeicher nachrüsten? Pauschal ja oder nein sagen kann man dazu nicht. Die sogenannten „AC“-gekoppelten Speichersysteme bieten sich hier an, weil sie gut mit bestehenden PV-Anlagen verbunden werden können.
„AC“ ist die Abkürzung „Alternating Current“ und steht für Wechselstrom. Eine PV-Anlage erzeugt Gleichstrom, der in Wechselstrom umgewandelt werden muss, damit man ihn im Haushalt nutzen kann. Diese Aufgabe der Umwandlung übernimmt ein Wechselrichter. In die Überlegungen zur möglichen Nachrüstung fließen die wichtigen Fragen ein, wann die Anlage installiert wurde, wie hoch die Einspeisevergütung demzufolge für den Solarstrom ist und wie lange diese noch gezahlt wird. Außerdem ist zu fragen, ob die Leistung der PV-Anlage die Kombination mit einem Speicher wirtschaftlich sinnvoll macht.
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Bei (weiter) steigenden Strompreisen ist es auch eine Kalkulation: Was kostet mich die selbst erzeugte Kilowattstunde PV-Strom und wieviel würde mich stattdessen die Kilowattstunde vom Energieanbieter kosten, die ich zu beziehen vermeiden könnte? Ein Solarstromspeicher dient dazu, den Anteil des selbst erzeugten Stroms, der selbst verbraucht wird, deutlich zu erhöhen.
FörderprogrammeIn der Vergangenheit wurde der Einbau von Solarstromspeichern zeitweise gefördert. Aktuell gibt es keine Speicherförderprogramme auf Bundes- und/oder Landesebene. Auf kommunaler Ebene können Sie jedoch Glück haben. Erkundigen Sie sich dort direkt vor Ort. Eventuell ist auch eine indirekte Förderung im Rahmen einer größeren Maßnahme möglich, etwa über das Kreditprogramm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ der KfW. |
Vorsicht bei KomplettanbieternSeit einiger Zeit sind vermehrt neue Anbieter auf dem Markt, die den Einbau von PV-Anlage, Wechselrichter, Batterie und ggf. sogar Wärmepumpe in einem Komplettpaket anbieten. Hier kommt es immer häufiger zu Beschwerden von Kunden. Dabei geht es weniger um die Lieferung der Teile, die vertraglich zugesichert ist, sondern um Probleme bei der Umsetzung. |