Mit Muße Küchen richtig planen

KücheFoto: Asmo Küchen Holz, Grau und Edelstahl – diese Farb- und Materialkombination ist zeitlos. Schlichte Fronten lassen sich zudem am besten sauber halten. Oftmals ist die Küche der Mittelpunkt der Wohnung und Treffpunkt für die ganze Familie. Doch gerade Küchen werden selten erneuert, und so kommt es vor, dass sie zehn, 20 oder noch mehr Jahre alt sind. Steht dann ein Umzug an, wird umgebaut oder renoviert, erfolgt in den meisten Fällen auch der Austausch oder die Modernisierung der Küche.

Doch wie plant man eine neue Küche genau, und auf was sollte man dabei achten? Es gibt viele Einzelheiten, die vor der Planung einer Küche durchdacht und besprochen werden müssen.

Eines ist sehr wichtig: Beim Küchenkauf darf man auf keinen Fall überhastet vorgehen. Wenn eine neue Küche installiert werden soll, dann sollte diese auch mit vielen nützlichen Funktionen ausgestattet sein und die Wünsche der Küchennutzer in allen Bereichen erfüllen.

 

Küchenplanung – aber wie?

Bevor mit der Planung der Küche begonnen wird, sollten grundsätzliche Fragen geklärt werden:

  • Wie groß ist die Küche?
  • Welche räumlichen Voraussetzungen hat der Küchenbereich?
  • Kann oder soll die Küche zu einem Esszimmer hin offen sein?
  • Ist sie geräumig genug, um dort einen Essplatz zu integrieren?
  • Welche Elektrogeräte benötige ich, und wie sollen sie platziert werden?
  • Wo positioniere ich die Spüle?
  • Nutze ich die Küche als Wohnküche oder als Arbeitsküche?
  • Wie viel Stauraum benötige ich?
  • Entscheide ich mich für Oberschränke, Hochschränke oder Unterschränke?
  • Welche Materialien, Arbeitsflächen und Armaturen möchte ich in meiner Küche haben?
  • Welche Arbeitshöhe brauche ich?

 

Küche skizzieren auf Papier

Wenn Sie wissen, was sie möchten, und alle Fragen geklärt sind, ist es ratsam, eine Skizze anzufertigen und diese mit den entsprechenden Maßen zu versehen. Aber Achtung! Besonders oft wird gerade bei Neubauten im Rohbau gemessen und nicht daran gedacht, dass die Küche anschließend noch gefliest wird und die Fliesen auch Platz benötigen. Die Überraschung ist dann häufig groß, wenn die Küche nicht in den vorgesehenen Bereich passt.

Damit das aber nicht passiert, gehen Küchenverkäufer guter Möbelhäuser nach der Planung noch einmal zum Kunden und vergewissern sich, dass die Maße auch zutreffen und keine unliebsamen Überraschungen beim Kü­chen­auf­bau entstehen. Wichtig ist es, dass Sie wirklich alles in die Küchenskizze eintragen: Fliesenmaße, Türen, Fenster, Gas, Strom, Lüftungsschächte sowie Installationen für Wasser.

 

Küchentyp laut Alphabet

Es gibt verschiedene Anordnungen der Küchenzeilen. Die einzeilige Variante wird meist in kleinen oder Single-Küchen verwendet. Da in dieser Küche meist wenig Platz ist, muss besonders auf Stauraum geachtet werden.

ApothekerschrankFoto: Göhring GmbH Das Management von Flaschen, Konserven und Vorräten gelingt mit schmalen, ausziehbaren „Apothekerschränken“ am besten. Hier behalten Sie den Überblick über das, was da ist, und das, was als erstes aufgebraucht werden muss.
Bei der zweizeiligen Küche werden die beiden Zeilen meistens gegenüber aufgebaut und in einen Kochbereich und einen Arbeitsbereich aufgeteilt. Diese Küchenart nutzt rechteckige Räume optimal.
Eine G-Küche ist eine tolle Sache, denn sie bietet viel Platz und nach Wunsch eine sinnvolle Esstheke. Kurze Arbeitswege zeichnen die G-Küche aus.

Auch die U-Küche nutzt vorwiegend sehr große Räume. Kleine Räume dagegen werden eng und lassen nicht mehrere Personen gleichzeitig in der Küche zu.

Die L-Küche sieht man eher selten, obwohl sie sehr vorteilhaft ist. Als offene Wohnküche wirkt sie besonders interessant und bietet viel Stauraum.

 

Kreative Elementeküchen

Eine frei geplante Küche dagegen findet man eher selten. Meist ist der erforderliche Platz nicht vorhanden, und auch die Kosten für eine derartige Küche liegen weit höher als bei einer Küche, die durch eine „Block­ver­rech­nung“ verkauft wird.

Bei der freien Form findet man Kochinseln, Küchenbar, Küchentisch mit Stühlen und Regalbereiche oder sogar Raumteiler. Unter 16 m² macht die freie Planung einer Küche keinen Sinn, weil einfach der Platz nicht ausreichend ist.

 

Raumgröße bestimmt den Typ

Die normale Arbeitsküche hat mindestens 10 m². Für eine Wohnküche wird der doppelte Platz und mehr benötigt. Die Mindestbreite, die eine Küche für zweizeilige und U-Küchen bieten sollte, beträgt 2,40 m. Die Tiefe der Schränke wird mit 60 cm berechnet. Laut Vorschrift muss die Küche eine Mindestbreite von 1,20 m aufweisen. Stauraum wird meist durch große Hänge- aber auch Auszugschränke geschaffen.

Jetzt sollten Sie überlegen, welcher Küchentyp für Sie infrage kommt! Berechnen Sie den Raum und entscheiden Sie sich für die beste Möglichkeit mit dem meisten Stauraum und ausreichendem Platz für Ihre Zwecke.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Arbeitshöhe. Sind Sie recht klein, dann kann eine zu hohe Arbeitsfläche sehr störend beim Arbeiten sein. Große Personen dagegen, die an niedriger Arbeitsfläche arbeiten, leiden schnell unter Rückenschmerzen. Ist eine Person beispielsweise 1,80 m groß, wird von den Fachplanern für Küchen empfohlen, eine Mindestarbeitshöhe von 1 m zu wählen. Immer beliebter werden Arbeitsbereiche, die sich einzeln verstellen lassen und dadurch mehr Flexibilität bieten.

In der Höhe verstellbare Arbeitsbereiche sind auch ein Bestandteil von barrierefrei geplan­ten Küchen. Was bei der Planung einer komplett barrierefreien Küche beachtet werden muss, kann in diesem Beitrag aus platzgründen nicht mit behandelt werden. Wir werden das Thema aber zu ei­nem späteren Zeitpunkt detailliert behandeln. Informationen zum bar­riere­frei­en Umbau Ihres Hauses, auch der Küche, erhalten Sie bei der Beratungsstelle Wohnen, Tel. 0 89/35 70 43-0, www.beratungsstelle-wohnen.de

 

Sinnvolle Technik

Nachdem Sie die Küche geplant haben, müssen Sie sich auch darüber klar werden, welche Elektrogeräte in Ihrer Küche vorhanden sein müssen. Diese können Sie dann wieder in unterschiedlicher Optik erwerben. Wählen Sie sie passend zur Arbeitsplatte oder Front aus. Wichtige Elektrogeräte in der Küche können sein:

  • Backofen
  • Kochplatten, Kochfelder oder Modulkochfelder
  • Mikrowellengerät
  • Dampfgarer
  • Kühl- und Gefrierschrank
  • Spülmaschine
  • Lüftung

Bei jedem Gerät gibt es unterschiedliche Überlegungen, die Sie treffen müssen. Soll es eine Spülmaschine für einen Singlehaushalt oder für eine große Familie sein? Brauchen Sie nur Kühl- oder auch Gefriergeräte? Es gibt z.B. reine Kühlschränke mit unterschiedlichem Fassungsvermögen.

Besonders beliebt sind die Kühl-Gefrierkombinationen mit meist einem kleinen Gefrierfach im oberen Bereich oder zwei Gefrierschubladen im Sockelbereich. Natürlich ist es auch möglich, besonders bei großen Familien, einen großen Kühlschrank und einen separaten Tiefkühlschrank auszuwählen.

Neben dem Kühlschrank und dem Geschirrspüler ist auch der Herd ein wichtiger Helfer in der Küche. Hier sollten Sie sich unbedingt mit den neuesten Techniken vertraut machen, denn die unterschiedlichen Modelle konfrontieren Sie sowohl mit Vor- als auch mit Nachteilen.

Altbauten sanierenFoto: Schreinerei Binder Altbauten zu sanieren bedeutet oft, das Beste aus dem gegebenen Raum herauszuholen. Da ist die Maßanfertigung von der Schreinerei häufig die Lösung.

 

Der Herd – das Herz der Küche

Standardmäßig stehen in den meisten Blockküchen ein Herd mit Backofen oder ein Herd und ein Backofen getrennt als Einbaugeräte. Hier stellt sich die Frage, ob der Backofen Umluft haben soll und vielleicht sogar eine Mikrowellenfunktion. Alternativ zum Elektroherd wird auch gerne ein Gasherd gewählt.
Nur noch selten findet man bei den Herden normale Kochplatten. Sie wurden mittlerweile fast überall durch Ceranfelder ersetzt, die leichter zu reinigen sind. Allerdings muss man hier besser aufpassen, damit man nicht einen Topf oder sonstiges schweres Küchengerät fallen lässt und die Glasplatte zerschlägt.

Sensortasten machen die Bedienung der neuen Elektroherde noch einfacher. Auch eine Kindersicherung ist bei kleinen Kindern eine Überlegung wert.

Der Gasherd wird immer sicherer und daher auch populärer. Neue Geräte verfügen alle über Ab­schalt­automatik, einige Modelle sogar schon über eine Glaskeramik-Platte zur einfacheren Reinigung. Ohne die Glaskeramik- oder Ceranplatten bietet der Gasherd die günstigste Möglichkeit zum Kochen.

 

Induktion hat auch Tücken

Interessant und überlegenswert ist auch der Induktionsherd. Er ist sehr energiesparend und heizt die Töpfe um einiges schneller auf als herkömmliche Herde. Eine Verbrennungsgefahr für Kinder geht höchstens von den Töpfen aus, die Platte selbst wird dagegen nicht heiß.

Vergisst man, den Herd aus­zu­schal­ten, passiert überhaupt nichts, solange kein Topf auf dem Herd steht. Leider sind diese Geräte noch recht teuer im Vergleich zum normalen Elektroherd. Zudem funktioniert das Kochen nur mit speziellen Töpfen, die ebenfalls noch einmal hohe Anschaffungskosten mit sich bringen.
Ein Warmhalten ist auf dem Induktionsherd nicht möglich. Außerdem sollte niemand, der einen Herzschrittmacher hat, einen Induktionsherd in seiner Wohnung haben, weil der Elektromagnetismus, der im Topf für Wärme sorgt, auch Einfluss auf den Schrittmacher nehmen kann.

Gleichgültig, für welchen Herd oder Backofen Sie sich entscheiden, überlegen Sie auf jeden Fall auch, ob sich eine Abzugshaube in der Küche lohnt. Gerade wenn es sich um eine Wohnküche handelt, sollte man nicht darauf verzichten

 

Energiekosten im Blick

Weiterhin sollten Sie sich vor allem bei den großen Elektrogeräten wie Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergerät sowie Backofen Gedanken über die verschiedenen Energieeffizienzklassen machen. Hier unterscheiden Hersteller zwischen A+++, A++, A+, A, B, C und D. Je nach Nutzung der Geräte kann man mit energieeffizienten Geräten auf Dauer viel Geld sparen, auch wenn die Anschaffungskosten für sparsame Elektrogeräte zunächst höher ausfallen.

Wenn Sie sich über all diese Punkte Klarheit verschafft haben, ist es für den Küchenplaner einfach, Ihre ganz individuelle Küche zu planen und zusammenzustellen. Gerade bei großen Küchen ist es immer ratsam, sich professionelle Unterstützung zu holen.

Manuela Aberger

 

Bezugsquellen

Asmo Küchen GmbH
Tel. 0 81 65/6 34-0
www.asmo.de

Schreinerei Wolfgang Binder
Tel. 08 21/2 99 11 11
www.schreinerei-binder.de

Göhring GmbH
Tel. 0 95 65/92 50
www.goehring.de

Max Kempfle KG
Tel. 0 84 31/67 18-0
www.kempfle.de

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