Sicherer Schutz vor unliebsamen „Gästen“: Insektenschutzgitter
Milde Temperaturen, gutes Wetter – in der Sommerzeit soll möglichst viel frische Luft in die Räume. Offene Fenster sorgen für einen erholsamen Schlaf und bringen die Sommerfrische in die eigenen vier Wände.
Wenn – ja, wenn die warme Jahreszeit nicht immer auch mit der Insektensaison verbunden wäre. Eine Mücke im Zimmer reicht aus, um die Nachtruhe empfindlich zu stören.
Foto: Lämmermann Die kühleren Abendstunden können nicht zum Lüften genutzt werden, weil das eingeschaltete Licht das fliegende Getier magisch anzieht. Die gute Nachricht: In jeder baulichen Situation können Insektenschutzgitter Abhilfe schaffen.
Doch welche Kriterien helfen, um aus der Vielzahl an verfügbaren Produkten die richtigen zu wählen? Andrea Papkalla-Geisweid vom Technischen Kompetenzzentrum des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS) empfiehlt, einen Fachhändler zu beauftragen.
Sieht einfach aus, ist es aber nicht
Gerade bei Modernisierungen heißt es oft: „Selbst ist der Mann“. Dabei ist der Insektenschutz nicht unbedingt der Bereich, den man in Eigenleistung erbringen sollte. Denn das einfach zu installierende Insektenschutzgitter im Spannrahmen gibt es so meist nicht. Immer muss es an die jeweilige Fensteröffnung angepasst werden.
Selbst für erfahrene Heimwerker gilt: Ein kleiner Fehler beim Einbau genügt, und schon können Lücken entstehen, die den 100-prozentigen Schutz des Insektenschutzgitters zunichtemachen. Statt in den Baumarkt sollte der Weg daher zu einem Rollladen- und Sonnenschutz-Fachbetrieb führen.
Er nimmt die Einbausituation bei einem Vor-Ort-Termin in Augenschein, passt den Insektenschutz den tatsächlichen Begebenheiten an und sorgt für den fachgerechten Einbau. Sollte es dabei einmal Grund zur Beanstandung geben, hat der Kunde einen entscheidenden Vorteil: Mit dem Fachbetrieb hat er eine Anlaufstelle, bei der er die Nachbesserung einfordern kann.
Die passende Lösung für jedes Fenster und jede Tür
Beim Insektenschutz gibt es für fast jede Tür und jedes Fenster eine passende Lösung. Türen wird in der Regel ein weiteres, mit Insektenschutzgitter bespanntes Element vorgesetzt.
Foto: BVRS Foto: Neher Diese Elemente sind als Drehtüren und als Schwing- oder Pendeltüren erhältlich. Drehtüren lassen sich nur in eine Richtung öffnen, was bei einer viel frequentierten Terrassentür schnell unpraktisch werden kann – beispielsweise wenn Geschirr vom Terrassentisch abgeräumt wird und sich die vorgesetzte Tür mit vollen Händen nur schwer öffnen lässt.
Einen höheren Komfort bieten in diesem Fall Schwing- oder Pendeltüren, die in beide Richtungen öffnen. Eine weitere Möglichkeit, die sehr beliebt ist, sind sogenannte Schiebeanlagen. Diese Elemente werden horizontal vor die Tür gezogen und wirken sehr modern. Als Plissee kann das Insektenschutzgewebe sogar unsichtbar in einem Kasten im Fenster- oder Türrahmen verschwinden.
An Fenstern hat der einfache Spannrahmen durch Rollos deutliche Konkurrenz bekommen. Ihr entscheidender Vorteil: Sie werden einfach mit im Rollladenkasten aufgerollt und sind aus dem Blickfeld verschwunden, wenn man sie nicht benötigt. Sie müssen im Winter nicht im Keller oder auf dem Dachboden gelagert werden.
Bei der Nachrüstung ist es allerdings Grundvoraussetzung, dass der Rollladenkasten ausreichend Platz bietet, um neben dem Rollpanzer des Rollladens auch das weitere System aufzunehmen. Gerade wenn der Rollladenkasten bereits gedämmt ist, kann der Platz knapp werden.
Ist im Rollladenkasten noch keine Dämmung enthalten, lässt er sich durch einen Fachmann energetisch optimieren, wobei sich der Insektenschutz gleich mit einplanen lässt.
Bei der Dämmung eines Rollladenkastens wird in der Regel der alte Rollpanzer gegen ein neues, sich enger aufwickelndes Produkt ersetzt. Das schafft Platz für den Dämmstoff und für das Insektenschutzrollo. Ist der Insektenschutz gefragt, wird das Rollo einfach herausgezogen und am unteren Ende mit einem leicht zu bedienenden Schließsystem befestigt.
Zusammen mit den Laufschienen an der Seite schließt der Insektenschutz überall ideal ab, und Insekten haben keine Chance. Entsprechende Systeme sind auch für Dachflächenfenster erhältlich.
Wer auch beim Insektenschutz nicht auf Komfort verzichten will, kann ihn wie einen Rollladen zusätzlich mit einem Antriebsmotor versehen lassen. In diesem Fall fährt das Insektenschutzgitter auf Knopfdruck herunter.
Beim Fenstertausch an den Insektenschutz denken
Auf dem Markt sind inzwischen Fenstermodelle erhältlich, die bereits einen im Rollladenkasten integrierten Insektenschutz enthalten. Außerdem hat der Fensterrahmen schon die notwendigen eingefrästen Laufschienen. Diese Fensterelemente bieten sich nicht nur für den Neubau an, sondern ebenso beim Fenstertausch im Altbau.
Wer sich für ein solches Fensterelement entscheidet, muss dabei nicht zwingend den Insektenschutz gleich mitbestellen. Ist zunächst nur das Fenster gefragt, bleibt der Platz für das Rollo im Rollladenkasten leer und kann mit Dämmmaterial gefüllt werden. Die Laufschienen verschwinden unter speziellen Abdeckprofilen. Auf diese Weise lässt sich der Insektenschutz jederzeit unproblematisch nachrüsten.
Ein Tipp für die Finanzierung: Wer seine Fenster gegen energetisch hochwertigere Modelle austauscht, kann dafür einen Zuschuss über die Einzelmaßnahmenförderung des Programms „Energieeffizient Sanieren“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Nähere Informationen gibt es unter www.kfw.de.
Gewebe mit Zusatznutzen
Hochwertige Insektenschutzprodukte überzeugen nicht nur durch die Qualität der Rahmen oder Rollos, sondern ebenso durch das eingesetzte Gewebe. Wichtig ist, dass der Insektenschutz den Blick aus dem Fenster nicht zu stark beeinträchtigt. Fachhändler verwenden hier sehr hochwertige und dünne Materialien, die blickoptimiert sind.
Außerdem bieten viele Gewebe heute mehr als die reine Funktion des Insektenschutzes. Vor allem für Allergiker interessant sind z.B. Gewebetypen, die neben den Insekten auch einen Großteil der Pollen aus dem Haus halten. Für Haustierbesitzer bieten sich Materialien an, die den Krallen von Haustieren gewachsen sind. Und sogar gegen Elektrosmog sollen die neuartigen Gewebe wirken.
Beim Thema Insektenschutz sollten Eigenheimbesitzer also nicht nur nach einem günstigen Preis schauen, sondern auf fachmännische Beratung setzen. Qualitätsprodukte, die zudem fachgerecht montiert sind, sind eine Investition, die sich auf Dauer auszahlt.
Weitere InformationenBundesverband für Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS) |