Energieeinsparung im Altbau
Einfamilienhaus erfolgreich energetisch saniert
Hauseigentümer, die mit dem Gedanken an eine Sanierung spielen, wollen meist vor allem eines: die Heizkosten senken. Dass sich der finanzielle und organisatorische Aufwand lohnt, zeigen zahlreiche Beispiele – wie etwa das der Familie Bodenmüller aus München.
Foto: IWO
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Sie war den jährlichen Heizölbedarf von fast 8000 l leid und beschloss, das 1936 erbaute Einfamilienhaus am Stadtrand der bayerischen Landeshauptstadt einer umfassenden Modernisierung zu unterziehen. Auch die Wohnfläche sollte mithilfe eines Anbaus an heutige Ansprüche angepasst werden. Das Ergebnis ist beeindruckend: Ganze 6500 l Heizöl spart die vierköpfige Familie nun im Jahr, und ein großzügiger Grundriss mit lichtdurchfluteten Räumen sorgt für mehr Platz.
Neue Heizungsanlage
Von zentraler Bedeutung war zunächst die Erneuerung der Heizungsanlage. Denn diese wurde mit einem 20 Jahre alten Kessel und einer alles andere als effizienten Umwälzpumpe betrieben. Heiße Abgase entwichen ungenutzt durch den Schornstein, sodass ein Teil der Heizenergie verschwendet wurde. Abhilfe schafft jetzt das neu installierte Öl-Brennwertgerät.
Diese Technik ist besonders effizient, weil sie auch den Abgasen die im Wasserdampf gebundene Wärme entzieht und dem Heizsystem zuführt. Damit werden bis zu 98 % der eingesetzten Energie tatsächlich genutzt – mehr ist physikalisch kaum möglich.
Ebenfalls ersetzt wurde der alte, platzraubende 8000-l-Öltank. An seiner Stelle stehen nun zwei deutlich kleinere doppelwandige Kunststofftanks mit einer Ummantelung aus verzinktem Stahlblech, die zusammen ein Fassungsvermögen von nur noch 2000 l besitzen. Aufgrund des deutlich gesunkenen Ölverbrauchs reicht eine Füllung dennoch für mindestens anderthalb Jahre.
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Einen zusätzlichen Beitrag zur Wärmeversorgung liefert die 10 m² große Solarkollektoranlage auf dem Dach. Sie unterstützt die Heizung und erwärmt das Trinkwasser. Damit die Familie auch an trüben Tagen auf die Energie der Sonne zählen kann, sammeln zwei 500 l fassende Schichtenspeicher die Wärme. Eine intelligente Regelung sorgt dafür, dass die Sonnenwärme bei Bedarf sofort genutzt und nicht erst in den Speicher eingespeist wird.
Gebäudehülle gedämmt
Damit die nun effizient erzeugte Wärme auch im Haus bleibt, wurde die Gebäudehülle ebenfalls einer Generalüberholung unterzogen. Die Außenwände des Hauses bestanden aus 24 cm dickem Mauerwerk aus Hohlblocksteinen, durch die zu viel Energie verloren ging. Deshalb wurden sie mit einem Wärmedämmverbundsystem aus 16 cm starken Hartschaumplatten und mineralischem Fassadenputz versehen.
Das Dach erhielt eine Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle und wurde anschließend neu gedeckt. Auch für die Kellerdecken gab es eine neue Dämmung. An der Stelle der fast 30 Jahre alten Holzfenster befinden sich nun Elemente aus Holz und Aluminium mit Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung.
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Insgesamt haben die Bodenmüllers rund 167.000 Euro investiert, die sie aber nicht komplett aus eigener Tasche zahlen mussten. Neben der staatlichen Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Kontaktdaten nebenstehend) in Höhe von rund 10.000 Euro erhielt die Familie 16.725 Euro Zuschuss aus dem Modernisierungswettbewerb „Energie-Gewinner“, den das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) 2012 durchgeführt hat. Weiteres zu Fördermitteln und entsprechenden Aktionen unten und nebenstehend.
Weitere Adressen zu Fördermitteln... des BundesBundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ... des Freistaates Bayern10.000-Häuser-Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie |