Vom Altbau zum ökologischen Schmuckkästchen
Energetisch sanieren mit Pelletheizung plus Solarwärmeanlage
Fotos: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH
Als die vierköpfige Familie Vogg sich 2004 entschied, in ein Einfamilienhaus aus den späten 60er Jahren zu ziehen, standen zunächst umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten an, um aus dem alten Gebäude ein optisch ansprechendes und funktional zeitgemäßes Wohnobjekt werden zu lassen.
Dazu gehörten für die Voggs auch die energetische Optimierung ihres Hauses und die Installation einer thermischen Solaranlage zur Heizungsunterstützung. Im Jahr 2007 stellte die Familie ihr Heizsystem komplett auf die Verwendung regenerativer Energien um und nutzt nun eine Kombination von Pelletheizung und Solarthermie.
Neues Konzept umgesetzt
Als die Familie das alte Haus übernahm, war klar, dass auf der Basis des alten Baubestandes einiges neu gestaltet werden müsste, damit das neue Domizil ihre Ansprüche erfüllen kann. Zusammen mit einem Architekten wurde daher ein neues Konzept für das Gebäude entwickelt. „Ein grundlegender Aspekt für die umfangreichen Umbauplanungen betraf den Umstand, dass mein Büro auch in unser Haus integriert werden sollte“, erzählt der Familienvater.
Da Herr Vogg beruflich im Haustechnik-Bereich arbeitet und sich daher schon viel mit dem Thema „Erneuerbare Energien“ beschäftigt hatte, gestaltete sich schon 2004 die gesamte Neustrukturierung des Gebäudes nicht allein unter ästhetischen, sondern stets auch unter energetischen Erwägungen. Optisch dominant sticht zunächst die neue Glasfassade heraus, die etwa zwei Drittel der Südfront des Einfamilienhauses einnimmt. Hinter dieser Verglasung wurden mehrere Wände entfernt und ein großes Wohnzimmer geschaffen, dass auf Höhe des Obergeschosses von einer Galerie umrahmt wird.
Durch die gesamten Veränderungen im Grundriss erreichte die Baufamilie insgesamt einen Raumgewinn von fast 20 m2, die Gesamtfläche des Gebäudes beläuft sich nun ohne die Unterkellerung auf 240 m2. Um in dieser neuen Raumgestaltung künftig auch möglichst energieeffizient zu heizen, gestaltete Herr Vogg das Wärmeverteilsystem passend: „Im Erdgeschoss verfügen wir über eine Fußbodenheizung, im oberen Stock-werk haben wir möglichst große Heizkörperflächen gewählt. Damit erreiche ich, dass wir im Heizbetrieb mit geringst möglichen Vor-lauftemperaturen agieren können.“
Vorteile des neuen Heizsystems
Foto: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH
Die Entscheidung für eine Kombination aus Pelletkessel und Solaranlage als regenerative Wärmeerzeuger traf der Bauherr und Fachmann gleich aus mehreren Gründen: „An Pellets schätze ich neben der Tatsache, dass es sich hier um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, auch den spürbar niedrigeren Brennstoffpreis. Und zudem gefällt mir, dass Holzpellets ein heim- ischer Rohstoff sind, der in unserer direkten Umgebung erzeugt wird.“
Die Kombination mit einer thermischen Solaranlage zur Heizungsunterstützung bot sich an, da bereits im Jahr 2004 in das Dach, welches auf Gartenseite komplett nach Süden weist, 24 m2 Innendachkollektoren eingelassen worden waren. Für eine optimale Ausnutzung der Solarenergie war das Wärmeverteilsystem bereits damals auf möglichst niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt worden.
Einbau der Pelletheizung unproblematisch
Die neue Pelletheizung konnte ganz unproblematisch innerhalb von drei Tagen installiert werden. Der Pelletkessel mit einer Leistung von 15 kW und ein 2000-l-Pufferspeicher stehen nun an der Stelle der alten Ölheizung, die 25 kW Leistung benötigte, im Heizungskeller.
Auch der Gewebetank, aus welchem die Pellets per Saugentnahme zum Brenner geführt werden, konnte ohne zusätzlichen Platzaufwand im Nebenraum eingebaut werden, wo vorher der Öltank zu finden war. Eine Steuereinheit erkennt nun automatisch, wann genug Solarenergie zur Verfügung steht, um damit die Pelletheizung zu entlasten. Die Pelletheizung geht also nur in Betrieb, wenn nicht genug Solarenergie erzeugt werden kann.
Was hat das Ganze gekostet?
Foto: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH
Insgesamt schlugen die weitreichenden Umbauten mit 180.000 Euro zu Buche, wobei etwa 20.000 Euro auf die Pelletanlage inklusive Lager- und Fördersystem sowie Pufferspeicher und ca. 10.000 Euro auf die Solaranlagen-Komponenten entfielen.
Beim damaligen Stand der Fördermöglichkeiten konnte sich die Familie immerhin über eine staatliche Förderung von 4500 Euro freuen. Überdies wurde sie bei der Heizungssanierung durch ein zinsgünstiges Darlehen der KfW-Förderbank unterstützt (vgl. dazu Anmerkungen zu Fördermitteln).
„Dass wir beim Heizen nun richtig sparen, merken wir allerdings schon jetzt“, merkt Vogg an. „Statt 4000 bis 5000 l teuren Heizöls benötigen wir nun jährlich nur 3,5 Tonnen Pellets!“ Weil diese Menge Pellets weniger als 700 Euro kostet, ergibt sich eine jährliche Brennstoffkostenersparnis von gut 3500 Euro gegenüber der alten Ölheizung.
Und weil man stets in die Zukunft investieren muss, plant die Familie auch bereits in einem nächsten Schritt den Ausbau weiterer 100 m2 Wohnfläche unter dem Dach – damit die Familie stets genug Platz hat, auch wenn die Kinder größer werden. Mit der neuen Energie-Kombination wird auch diese Fläche preiswert und zuverlässig beheizt werden können.
Weitere Informationen zum Thema Heizen mit Pellets – und auch zu den weiteren Heizvarianten mit Scheitholz oder Hackschnitzel – erhalten Sie auf dem Verbraucherportal der Initiative Holz und Pellets unter www.holzundpellets.de
ÖkoFEN
Neues Zertifikat für HolzpelletsNeben der Technik seiner Heizung sollte der Pelletnutzer auch die Qualität der Pellets beachten, darauf weist das Deutsche Pelletsinstitut (DEPI), Berlin, hin. Nur mit hochwertigen Pellets sei die Zuverlässigkeit des Heizungsbetriebes gewährleistet. |
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