Angenehmes Raumklima zu jeder Jahreszeit
Sonnenschutz und Energieeinsparung durch Rollläden und Co.
Das vergangene Jahr bescherte Deutschland viele Sonnenstunden und heiße Tage: Der Sommer 2018 war der zweitheißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Statt in den sonnigen Süden zu reisen, blieben viele zu Hause und genossen den Urlaub in der Heimat. Denn an warmen Tagen ist die eigene Terrasse die ideale Wohlfühloase. Doch bei fast 40 °C ist es ohne den richtigen Sonnenschutz weder auf der Terrasse noch im Haus angenehm.
Niedriger Energieverbauch im ganzen Jahr
Flexible Verschattungen schützen das Haus im Sommer vor Überhitzung und im Winter halten sie die Wärme in den Räumen. Hierzu gehören z.B. Rollläden, Jalousien und Markisen.
„Richtig eingesetzt kann der Sonnenschutz das Haus im Sommer angenehm kühl halten, sodass Klimaanlagen verzichtbar sind“, erklärt Marcus Baumeister vom Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz (BVRS). „Das spart jede Menge Energie. Im Winter werden hingegen die Heizkosten gesenkt – im Haus herrscht so ganzjährig ein angenehmes Raumklima.“
Nach der aktuellen Energieeinsparverordnung von 2016 muss der sommerliche Wärmeschutz nicht nur Bestandteil bei Neubauten, sondern auch bei einer energetischen Sanierung sein. Hierbei müssen die Ausrichtung eines Gebäudes und die Fenstergröße ebenso beachtet werden wie Schattenquellen durch Bäume oder benachbarte Häuser. Auch die Wärmedämmung der Fassade beeinflusst die Wahl des sommerlichen Wärmeschutzes.
Generell unterscheidet man außen und innen liegende Systeme. Einen groben Überblick erhalten Sie im Folgenden. Die Fachbetriebe des Rollladen- und Sonnenschutztechnikerhandwerks können Ihnen gezielt Lösungen für Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung anbieten und Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile erläutern (Infoadressen siehe Kasten auf Seite 26).
Besonders effektiv: außen liegender Sonnenschutz
Außen angebrachter Sonnenschutz, wie Raffstores, Rollläden und Markisen, fängt Sonnenstrahlen ab, bevor sie in den Raum oder auf die Terrasse gelangen. Im Sommer sollten Rollläden tagsüber heruntergefahren werden, um die Sonnenstrahlen auszusperren und den Luftaustausch zu reduzieren. Besonders auf der Sonnenseite des Gebäudes sind die Behänge wichtig.
Zusätzlich dienen sie als Schallschutz. Im Winter funktionieren geschlossene Rollläden wie eine Thermoskanne: Zwischen ihnen und der Scheibe bildet sich eine isolierende Luftschicht, die die Wärme im Raum hält.
Terrasse und Wintergarten sollten mit einer Markise vor Überhitzung geschützt werden. Für eine schnelle Beschattung sorgen Gelenkarmmarkisen: Zwei einstellbare Arme bewegen das Markisentuch. Besonders gut aufbewahrt sind Tuch und Gelenkarme in der Kassettenmarkise: Stoff und Technik fahren beim Schließen in ein Gehäuse ein und sind so vor Witterungseinflüssen geschützt.
Fallarmmarkisen erlauben auch im ausgefahrenen Zustand eine freie Sicht auf den Garten. Sie lassen sich im Winkel von 0° bis 170° zur Hauswand individuell einstellen und bieten eine gute Kombination aus Licht und Schatten.
Hochwertige Markisentücher schützen zudem vor kurzwelligen, energiereichen Ultraviolett-(UV-)Strahlen, die Sonnenbrand verursachen. Markisentücher sind nicht nur praktisch, sondern auch ein Blickfang, denn sie sind in zahlreichen Farben und Dessins erhältlich.
Tageslicht ohne Blendung
Eine Kombination aus außen und innen liegendem Sonnenschutz beugt einer Überhitzung des Hauses am besten vor. Zu innen liegendem Sonnenschutz zählen beispielsweise Innenjalousien, Plissees und Rollos. Sie spenden Schatten und steuern den Lichteinfall. Zusätzlich schaffen sie eine wohnliche Atmosphäre. Gerade im Arbeitszimmer sorgen solche Behänge für einen ausgewogenen Tageslichteinfall, damit Sie konzentriert arbeiten können, und verhindern störendes Blenden auf dem Monitor.
Praktisch alle Sonnenschutzprodukte lassen sich mit Motor und Fernsteuerung ausstatten. Markisen, (Innen-)Jalousien und Co. können so bequem per Knopfdruck bedient werden.
Mit einer Zeitschaltuhr lassen sich zusätzlich täglich wiederkehrende Öffnungs- und Schließzeiten oder ein zufälliger Rhythmus einstellen. Praktisch sind auch Wettersensoren: Die Markise kann z.B. bei starker Sonneneinstrahlung selbsttätig aus- sowie bei aufkommendem Wind oder Regen einfahren.
„Die Energiesparpotenziale der Sonnenschutzprodukte lassen sich durch Automation am besten ausschöpfen“, weiß Wilhelm Hachtel, Vorstandsvorsitzender der Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation (IVRSA). „Denn rechtzeitiges Öffnen und Schließen schützen das Haus vor dem Aufheizen oder Auskühlen. Im Winter lassen sich so je nach Gebäudeart, Alter und Fensterflächenanteil mehr als 30 % der Heizwärme einsparen.“
Bequeme Steuerung und mehr Sicherheit
Den höchsten Komfort bietet die Einbindung des Sonnenschutzes in Smart-Home-Systeme. Ob bequem von der Gartenliege aus oder unterwegs – per Tablet oder Smartphone können Markisen und Co. jederzeit gesteuert werden. Mit einem Tipp oder Wisch auf dem Display und per Sprachsteuerung lässt sich der Sonnenschutz jederzeit bewegen.
Wer beispielsweise am Arbeitsplatz ist, während ein Sturm aufzieht, kann so einfach die Position des Sonnenschutzes per Smartphone überprüfen und ihn steuern. Hausautomationslösungen können sowohl beim Neubau integriert als auch im Bestandsbau nachgerüstet werden.
Werden die Rollläden täglich und – idealerweise – zu verschiedenen Zeiten hoch- und heruntergefahren, dient dies nicht nur dem Energiesparen. Das Haus wirkt auch bewohnt – selbst wenn niemand daheim ist. Potenzielle Einbrecher werden abgeschreckt. Zusätzlich dienen einbruchhemmende Rollläden der Sicherheit: Eine Hochschiebesicherung, verstärkte Führungsschienen und ein besonders robuster Rollladenpanzer machen es den Kriminellen schwer.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Modernisieren und energieeffizientes Sanieren mit Zuschüssen oder Krediten (Adresse siehe Kasten). Dazu gehört z.B. die Erneuerung der Fenster inklusive Sonnenschutz. Wichtig für lang anhaltenden Schutz sind geprüfte Qualität und korrekte Einstellungen der Produkte. Adressen von Fachbetrieben finden Sie z.B. auf den Internetseiten des BVRS, Adresse siehe im nebenstehenden Kasten. Dort finden Sie auch weitere Infoadressen.
Mücken und Co. aussperren
Ergänzend zu Sonnenschutzprodukten kann Insektenschutz eingebaut werden. Im Sommer ist nicht nur die Überhitzung der Räume ein Problem. Auch Mücken und Co. können einem den Schlaf rauben. Mit Insektenschutz am Fenster kann auch über Nacht gelüftet werden, ohne dass Tiere ins Haus gelangen.
Die Fachleute fertigen z.B. einen Spannrahmen auf Maß an, der einfach in den Fensterrahmen geklemmt wird. Die Lösung ist langfristig und sicher. Außerdem gibt es Insektenschutzrollos, die über den Rollladenkasten nachgerüstet werden können. Für die Terrasse eignet sich der Schutz in Form von Schiebetüren oder Seitenrollos.
Darüber hinaus kann reißfestes Material gewählt werden, wenn Hunde oder Katzen im Haus leben. Ebenso ist der Einbau eines Pollenschutzgewebes für Allergiker möglich.
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Weitere Informationen zu
FördermittelnKreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW)
Info-Tel. 0800/539 90 02
www.kfw.de
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Weitere Informationen zu
Rollläden und Co.Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS)
www.rs-fachverband.deIndustrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation (IVRSA)
www.ivrsa.deBavaria Markisenbau Herstellungs- und Handels GmbH
Tel. 08454/36 63
www.bavaria-markisen.deKroiher GmbH
Tel. 08035/964 77-0
www.kuk-fenster.de
Quelle: BVRS und IVRSA