Achtung! Schimmelpilzgefahr
Keller im Sommer richtig lüften
Foto:Javani LLC/Adobe Stock
Was liegt näher, als die muffigen Abstellräume im Keller über den Sommer einmal kräftig durchzulüften? So denken viele Hausbesitzer und verschlimmern damit oft noch das Feuchtigkeits- und Schimmelpilz-Problem, weiß der Bausachverständige und Schimmelpilz-Experte Holger Rieck vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC). Nur bei kühlem Wetter sollte der Keller gelüftet werden.
Experte Holger Rieck erklärt den Hintergrund: Wenn Sie im Sommer warme Luft in den kühleren Keller lassen, kondensiert Feuchtigkeit an den kalten Kellerwänden (ähnlich wie bei einer Flasche, die man aus dem Kühlschrank nimmt. An der Flasche bildet sich dann auch Kondensat). Deshalb wird dieses Phänomen auch Sommerkondensation genannt.
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Auch wenn Hausbesitzer also vermuten, dass die warme Witterung den Keller trocknet – im Sommer sollten Kellertür und Kellerfenster besser geschlossen bleiben. Denn sonst verschlimmern sich die Probleme mit der Feuchtigkeit, was wiederum die ideale Grundlage für einen Schimmelpilzbefall ist.
So lüften Sie richtig und vermeiden Schimmelbildung Foto: Holger Rieck
- Der beste Zeitpunkt für eine umfangreiche Lüftung des Kellers sind kühlere Tage im Frühjahr oder Herbst. Der beste Lüftungserfolg stellt sich im Winter ein.
- Muss der Keller dennoch im Sommer gelüftet werden, am besten die frühen Morgenstunden nutzen. Denn die warme Sommerluft am Tag hat meistens eine sehr hohe Luftfeuchte und transportiert somit zu viel Feuchtigkeit. Die besten Lüftungs-Ergebnisse erreichen Hausbesitzer an kühlen Tagen.
- Bei den Außenwänden im Keller gilt das gleiche Prinzip wie in den Wohnräumen: Möbel nicht zu dicht an die Kellerwand rücken, damit die Luft auch dahinter zirkulieren kann.
- Ist Feuchtigkeit Dauergast im Keller, sollten sich Hausbesitzer auf die Suche nach der Ursache machen, denn sonst sind Bauschäden und Schimmelpilzbildungen vorprogrammiert. Hierzu sollten sie einen Fachmann wie einen Bauwerksdiagnostiker hinzuziehen.
- Wenn z.B. eine Abdichtung der Kellerwände gegen Feuchtigkeit fehlt, kann diese bei einer Kellersanierung nachträglich eingebaut werden.
Einfach zusammengefasst bedeutet das: Eine intensivere Lüftung des Kellers in den Wintermonaten ist zweckmäßiger als eine Lüftung in den Sommermonaten.
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Wohnen im Keller erfordert mehr als Lüften
Während bei einem Keller, der lediglich für die Heizung und als Abstellraum genutzt wird, das richtige Lüften oft ausreicht, muss der Keller für Wohnzwecke höhere Anforderungen erfüllen. Eine Kellersanierung schafft hier die richtige Grundlage für die Umnutzung. Bevor es losgeht, empfiehlt Experte Holger Rieck einen Termin mit einem Fachmann. Denn nur eine gründliche Bauwerksdiagnostik kann Aufschluss darüber geben, welche Maßnahmen erforderlich sind, damit der Keller komfortabel bewohnbar wird.
Quelle: Holger Rieck/www.energie-fachberater.de