Flamingoblumen – exotisch und sinnlich

Staudenknöterich (Fallopia japonica)Foto: Querbeet Aus Japanischem Stau­den­knö­te­rich (Fallopia japonica) können Sie eine „Vase“ für die Anthurien basteln. Vor gut 100 Jahren gelangten die ersten Flamingoblumen aus ihrer südamerikanischen Heimat nach Europa. Heute sind den Botanikern über 900 Arten bekannt, als Topfpflanzen konnten sich aber nur zwei durchsetzen: Anthurium andraeanum und Anthurium scherzerianum – die Große und die Kleine Flamingoblume. Das glänzende Laub und die fast unwirklich erscheinenden Blüten weckten die Sammelleidenschaft vieler Gärtner. Intensiv be­schäf­tig­ten sie sich seit der Einführung der Pflanzen mit der Züchtung von neuen Sorten.

 

Attraktiv als Schnitt- und Topfpflanze!

Während die Kleine Flamingoblume sich im Zimmerpflanzensortiment etablieren konnte, war die große Schwester lange Zeit ausschließlich in der Schnittblumenproduktion vertreten. Da Anthurium andraeanum allerdings in der Lage ist, ganzjährig Blüten auszubilden, selektierten die Gärtner auch hier kleinwüchsigere Typen. Heute findet man beide Arten in gut sortierten Gärtnereien.

Anthurien mögen einen hellen und warmen Standort, ohne direkte Sonne während der Sommermonate. Eine möglichst hohe Luftfeuchte verhindert Schädlingsbefall und Trockenstellen auf den Blättern.
Auch der Erdballen der Flamingoblumen sollte stets leicht feucht sein, ohne stauende Nässe. Eine Kies- oder Blähtonschicht im Topf verhindert dauerhaft nasse Füße und erhöht zudem die Luftfeuchte rund um die Pflanze.

Alle ein bis zwei Jahre sollten Sie die Flamingoblume umtopfen, eine gute Zimmerpflanzenerde gemischt mit einem Drittel Tongranulat oder Kies lässt ausreichend Luft an die empfindlichen Wurzeln. Für eine gute Nähr­stoff­ver­sor­gung sollten Sie die Pflanzen vom Frühjahr bis in den Herbst alle zwei Wochen mit Flüssigdünger versorgen, während der Wintermonate reicht ein vierwöchiges Intervall aus.

 

Bunte Hochblätter für langlebige Dekorationen

Die rot, rosa, violett oder weiß gefärbten Blütenstände scheinen in Lack getaucht zu sein. Was da glänzt und bunt leuchtet, ist allerdings keine Blüte, sondern ein Hoch- oder Hüllblatt, das Tiere mit seiner Signalfarbe auf die eigentlichen Blüten aufmerksam machen soll. Diese sitzen dicht an dicht auf dem Kolben, der aus dem lockenden Hochblatt hervorsteht.

Vom Öffnen des farbigen Hüllblattes bis zum Verblühen der kleinen Ein­zel­blü­ten vergehen oft mehrere Monate, deshalb ist die Flamigoblume auch eine äußerst haltbare und langlebige Schnittblume. Für eine Dekoration mit An­thu­rien brauchen Sie nur wenige Einzelstiele, so kommen die extravaganten Blüten am besten zur Geltung.

Möchten Sie die exotische Blume nicht einfach in ein Glasgefäß stellen, können Sie z.B. aus Japanischem Staudenknöterich (Fallopia japonica) selbst eine Vase entwerfen. Dazu einfach einige Stiele des Knöterichs ernten und alle Blüten und Blätter entfernen.

Diesen Knöterich finden Sie häufig an Bahndämmen und Straßenrändern, dort hat sich der Neophyt in den letzten Jahren massiv verbreitet. Beim Ernten brauchen Sie deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben.
Nach dem Ernten schneiden Sie die Stiele in 15–25 cm große Stücke, achten Sie dabei darauf, dass das untere Ende jedes Abschnitts an einem Nodium (Knoten) endet. Diese Verwachsungen unterteilen den Stiel in Abschnitte, ähnlich wie beim Bambus.

Ein ganzes Bündel dieser Stücke nun mit einem Gummiband zu­sam­men­bin­den und die Enden alle auf eine Ebene bringen. Hat das Bündel einen stabilen Stand, fixieren Sie es mit einem farblich abgestimmten Draht und entfernen das Gummiband wieder.

Dann können Sie zuerst etwas Grün in die kleinen „Vasen“ verteilen. Zum Schluss kommen drei Anthurien-Blüten in unterschiedlicher Höhe in das Bündel, die Staffelung verschafft jeder Blüte ausreichend Raum.
Mehr zum Thema „Flamingoblumen“ erfahren Sie auch in der Querbeet-Sendung am Montag, dem 11. November 2013, um 19.00 Uhr, im Bayerischen Fernsehen.

Sabrina Nitsche
Querbeet


 

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