Zecken im Garten – was zu beachten ist

Gartenarbeit hält den Körper fit, doch viele wissen nicht, dass sie auch gefährlich sein kann. Denn während Gartenbesitzer Bäu­me und Sträucher schneiden, Unkraut jäten, Blumen pflegen oder Gemüse pflanzen, sind kaum sichtbare Plagegeister aktiv: Zecken. Mit den wärmeren Tagen im Frühjahr erwachen sie aus ihrer Winterstarre und gehen auf Suche nach Wirten, von deren Blut sie sich ernähren können.

Zecken leben in GebüschenFoto: Breder Zecken leben in Gebüschen, hohem Gras und am Boden, also auch gerne in Gärten. Um Zeckenbisse zu vermeiden, sollten Sie bei der Gar­tenarbeit langärmelige Oberteile und lange Hosen tragen.

 

Lauern Zecken in Wiesen und Gärten?

Dass Zecken im Wald auf Bäumen leben ist falsch! Sie leben in Gebüschen, hohem Gras und am Boden – und daher auch gerne in Gärten. Wie aber kommen sie dahin? Komposthaufen in naturnahen Gärten locken Igel und Mäuse an, selbst Füchse nähern sich zunehmend Wohngebieten, Hunde und Katzen bringen die Parasiten in ihrem Fell von Spaziergängen mit in den Garten.

 

Was macht Zecken gefährlich?

Berührt man Büsche, Sträucher und Gras, können Zecken unbemerkt abgestreift werden. Sie krab­beln dann eine Weile auf Klei­dung und Haut herum und stechen zu, sobald sie eine geeignete Stelle gefunden haben – am liebsten an einer dünnen und gut durchbluteten Hautstelle.

Dass die kleinen Parasiten ein bisschen Blut saugen, ist für Men­schen kein Problem – wären da nicht Krankheitserreger, die beim Zeckenstich über­tra­gen werden können. Menschen können vor allem an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder an Borreliose erkranken.

 

Wie können sich Hobbygärtner schützen?

Zeckenstiche sollten möglichst ver­mieden werden. Auch bei der Gartenarbeit helfen da die üblichen Schutzmaßnahmen: Tragen Sie langärmelige Oberteile und lange Hosen in hellen Farben – so kommen Zecken nicht direkt an Ihre Haut und sind auf dem hellen Stoff gut zu erkennen. Ziehen Sie die Socken über die Hosenbei­ne. Suchen Sie sich nach der Gar­ten­arbeit am ganzen Körper ab.

Hat dennoch eine Zecke zugestochen, sollten Sie sie möglichst schnell entfernen. Die Wahr­schein­lichkeit einer Erkrankung wird so verringert. Die Übertragung der FSME-Erreger (Viren) be­ginnt zwar gleich nach dem Zeckenstich, bis zur Borreliose-Infektion (Bakterien) vergehen im Schnitt jedoch zwölf bis 24 Stunden.

 

Medizinische Heilung und Vorbeugung

Lange nicht jeder Zeckenbiss macht also automatisch krank, nicht einmal dann, wenn Borrelien übertragen werden. Sollte es aber zu einer Borreliose kommen, ist sie in der Regel gut mit Antibiotika behandelbar, eine Imp­fung gibt es gegen diese Krankheit nicht.

Für die FSME existiert keine solche ursächliche Therapie. Treten Hirn­haut-, Gehirn- oder Rücken­marks­entzündung auf, können nur noch Symptome gelindert werden. Schwe­re Verlaufsformen kom­men mit zunehmendem Alter häufiger vor.

Eine Impfung kann die Erkrankung von vornherein ausschließen. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Ro­bert-Koch-Instituts (RKI) allen Ein­wohnern und Besuchern von Risikogebieten empfohlen, die auf­grund der Wohnlage oder durch Aktivitäten im Grünen ein Zeckenstichrisiko haben. Die Imp­fung ist gut verträglich und wird für Risikogruppen von der Krankenkasse bezahlt.

Entwicklungs­stadien der ZeckeFoto: www.zecken.de Unterschiedliche Entwicklungs­stadien der Zecke im Größen­ver­gleich: Larven (0,5 mm), Nymphen (1,5 mm) und geschlechts­reife Tiere (3,5–4,5 mm)

 

Wie mache ich meinen Garten zeckenfest?

Zecken lieben feuchtwarmes Wet­ter. Deshalb sind sie etwa nach einem Regentag im Sommer besonders aktiv. Doch auch bei kühlem Wetter liegt der Parasit noch auf der Lauer. Sie können es ihm jedoch möglichst ungemütlich machen.

Zecken bevorzugen schattige Stel­len und brauchen zum Überleben feuchten Boden, wohin sie sich regelmäßig zurückziehen. Für den naturnahen Garten beginnt jetzt ein „Pflegespagat“. Um Zecken den Lebensraum ungemütlich zu gestalten, müssen Bäume und Sträucher so zurückgeschnit­ten werden, dass mehr Sonne auf den Boden fällt.

Laubhaufen und Moos sollten entfernt werden, der Rasen regelmäßig kurz geschnitten und tunlichst nicht gesprengt werden. Nicht zuletzt beim Laub als Mulchdecke stellt sich hier die gärtnerische Gewissensfrage: na­turnaher Nährstoffkreislauf oder Schutz vor Zecken?

Während weite Teile Nord­deutsch­lands noch nicht als Risikogebiete eingestuft sind, gehört fast ganz Süddeutschland dazu. Welche Gärten in gefährdeten Gebieten liegen, wie sich Infektionen bemerkbar machen, wie man Zecken richtig entfernt und vieles mehr finden sie unter www.zeckeninfo.de und www.zecken.de

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