Kuscheliges Heim für Igel – Selbst gemacht
Fotos: Bosch Home & Garden
Foto: voren1/Adobe StockHaben Sie im Herbst einen Igel durch den Garten huschen sehen? Vielleicht ist er auf der Suche nach einem Schlafplatz für den Winter. Aus wenig Material bauen Sie dem Stacheltier ein gemütliches Häuschen.
Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen, junge Igel fressen sich fleißig Speck an. Ein gutes Winterquartier besteht schon aus einem Haufen Totholz, Reisig und Laub. Schutz gegen Kälte finden sie auch in Erdmulden oder unter Hecken. Neben natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten sind aber Igelhäuschen gerade in sehr „ordentlichen“ Gärten eine gute Möglichkeit. Einzugstermin ist meist, wenn die Bodentemperaturen auf den Nullpunkt sinken.
Das brauchen Sie:
|
Birkenstämme zusägen
Als Erstes sägen Sie die Birkenstämme in 50 cm lange Stücke zu. Markieren Sie dafür zunächst mit einem Bleistift die gewünschte Länge. Anschließend fixieren Sie die Stämme auf der Werkbank, sodass Sie mehr Kontrolle beim Sägen haben und sicher arbeiten können.
Stämme ausklinken
Anschließend werden die Aststücke an beiden Enden ausgeklinkt. Dafür zeichnen Sie zunächst 5 cm für die Länge der Aussparung an und markieren dann noch einen Strich auf der Mitte des Stammes. Achten Sie darauf, dass ein Stammstück jeweils auf der gleichen Seite an den Enden ausgeklinkt wird!
Vorder- und Rückseite aussägen
Drucken Sie die Schablonen für die Vorder- und Rückseite sowie die Innenwand des Igelhauses je zweimal aus und schneiden sie aus. Kleben Sie diese in der Mitte zusammen. Sie können die Skizzen auch freihändig auf die Multiplexplatten zeichnen und individuell gestalten. Wichtig ist, dass Sie auf der Vorderseite einen Eingang anzeichnen, durch den ein ausgewachsener Igel passt. Dieser kann bis zu 30 cm lang und 20 cm hoch werden! Aber Vorsicht: Machen Sie die Öffnung nicht größer als notwendig, sonst können größere Tiere wie Katzen oder Marder den Winterschlaf des Igels stören.
Verspannen Sie die Multiplexplatten am Tisch und sägen Sie entlang der markierten Schnittlinien die Form der Vorder- und Rückseite aus. Bevor Sie mit dem Aussägen der Eingangstür beginnen, machen Sie mit dem Forstnerbohrer ein großes Loch an der Nasenspitze des Igels. Das erleichtert das Einsetzen des Stichsägeblatts und damit das Aussägen des Eingangs erheblich. Auch die Mittelwand wird zugeschnitten. Anschließend werden die Schnittkanten und Flächen sorgfältig geschliffen.
Bauteile verschrauben
Nun wird das Grundgerüst des Igelhauses aus den drei Holzelementen (Vorder- und Rückseite plus Mittelwand) zusammengesetzt. Befestigen Sie die Mittelwand mit je zwei Winkelverbindern gegengleich an der Vorder- und Rückseite des Igelhauses.
Wichtig: Die Aussparung für den inneren Durchgang befindet sich auf der hinteren Seite des Hauses, sodass der Bewohner einmal um die Ecke geht. Dadurch können Katzen, Hunde oder andere größere Tiere nicht in den abgetrennten Bereich des Igelhauses eindringen.
Dach decken
Nun geht es an die Konstruktion für das Dach: Nach und nach legen Sie die bearbeiteten Stammstücke mit den ausgeklinkten Seiten so außen am Haus an, dass die Schnittkante der Ausklinkung von innen an die Front bzw. Rückseite andockt. Beginnen Sie an einem unteren Ende und zwingen Sie das Stammstück fest. Dann bohren und senken Sie von beiden Seiten die Löcher und verschrauben die Teile.
Optional können Sie die Lücken zwischen den Stämmen anschließend mit Moos füllen. So wird das Dach dicht und der Igel hat es im Winter besonders kuschelig. Und um es richtig gemütlich zu machen, können Sie noch Moos und Laubblätter in das Haus legen.
Konstruktion und Standort
Das Winterquartier für den Igel sollten Sie an einem ganzjährig schattigen Ort aufstellen, zum Beispiel auf der Nordseite des Hauses, unter einem Vordach, unter einem immergrünen Strauch oder einer Tanne. Unter einer Hecke platziert kann das Häuschen auch von größeren Tieren nicht so einfach umgeworfen werden.
Falls im Frühling die Sonne darauf scheint, sorgen Sie mit einem Behelfsdach für Schatten. Die Lage sollte windgeschützt sein und der Eingang zur regenabgewandten Seite zeigen.
Simple Variante
Tipp: Ganz ohne Werkzeuge entsteht ein besonders einfaches Igelhaus aus Verbund- oder Ziegelsteinen, die im Viereck mit einem Hohlraum von 30 x 30 x 30 cm und natürlich mit einem Eingang aufgeschichtet werden. Entweder nehmen Sie ein einfaches Brett bzw. eine Holzplatte als Untergrund oder Sie bauen direkt auf die Erde, ggf. mit einer Mischung aus Sand und Kies oder mit Holzschnitzeln als Bodenschicht. Als Dach eignet sich eine einfache, überstehende Holzplatte, um das Innere vor Regen zu schützen.
Wichtig bei allen abnehmbaren Dachvarianten für Igelhäuser ist, dass diese mit Steinen etc. beschwert werden, damit sie sowohl dem Wind als auch Fressfeinden standhalten. Bei einem selbstgebauten Igelquartier aus Holz können Sie Scharniere anbringen oder das Dach durch Sturmhaken sichern.
Achtung: Abnehmbar bzw. aufklappbar sollte das Dach eines Igelhäuschens mit Boden auf jeden Fall sein, da es sonst nach dem Winter nicht gereinigt werden kann.
Tipps im Überblick:
|