Die häufigsten Wildkräuter im Rasen erkennen
Was sprießt denn da?
Ein Rasen voller Löwenzahn – eine schöne Idylle, die vielleicht aber nicht jeder möchte. Blumen und Kräuter als zusätzlicher Bewuchs im Rasen? Das kann durchaus hübsch sein, aber die Geister, die man nicht rief, vermehren sich, und wie! Denn sind sie erst einmal da, die Gänseblümchen, der Löwenzahn, Moose und Kleeblüten, wird es schnell zu bunt.
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Auch wenn der Rasen kein englischer sein muss, an diesem Ort sind die zahlreichen Beikräuter eben Unkraut – obwohl es das „natürlich“ gar nicht gibt. Denn mit ihrer oft höheren Lebenskraft sind sie im Konkurrenzkampf um Nährstoffe, Wasser und Licht eine ernste Herausforderung für unsere Rasengräser. Und für Wildbiene und Co. können Sie auch an anderen Stellen Nektar und Pollen bereit halten.
Das Auftreten von Kräutern im Rasen ist unvermeidlich. Doch mit ausreichender Düngung und regelmäßiger und richtiger Pflege lässt sich der Beiwuchs auf ein Minimum reduzieren. Mehrjährige Kräuter wie Löwenzahn, die durch ihr Wurzelwerk Fuß gefasst haben, können Sie gut ausstechen, einjährige wie Vogelmiere leicht auszupfen. Doch dafür müssen Sie die Pflanzen erst einmal erkennen.
Die nachfolgende Auswahl der am häufigsten auftretenden Arten soll Ihnen dabei helfen. Sie werden sehen, es kann sich schon so allerhand auf dem Rasen tummeln.
Die wichtigsten Arten im Überblick
Foto: Joachim/Adobe StockVogelmiere (Stellaria media)
Umgangssprachlich auch Hühnerdarm genannt. Sie gehört zu den Nelkengewächsen und kommt praktisch überall vor: auf Äckern, an Wegen, in Gärten, bevorzugt jedoch feuchte, nährstoffreiche Böden. Besitzt einen niedrigen, kriechenden Wuchs.
Im Frühling und Sommer bilden sich zahlreiche kleine, weiße, sternförmige Blüten. Kann an geschützten Stellen auch das ganze Jahr lang blühen: Ihre Lebenskraft lässt sie bei milden Temperaturen sogar im Winter noch einmal austreiben.
Foto: emer/Adobe StockMittlerer Wegerich (Plantago media)
Das auch Wundkraut oder Himmelsbrot genannte Gewächs besiedelt natürlicherweise Magerwiesen und Wegränder, im Garten kommt es daher auf entsprechend mageren Rasenflächen vor. Wird mit Blütenstand zwischen 15 und 50 cm hoch, wobei die rosettenförmig angeordneten Blätter breit und flach auf dem Boden liegen. Bildet zwischen Mai und September weißliche bis violettfarbene, leicht duftende, 9–17 cm lange Blütenstände.
Foto: mauritius images/Cleuna (Medicinal Plants)/AlamyWeißklee (Trifolium repens)
Er ist der am weitesten verbreitete unter den mehr als 300 Arten und somit ein häufiger Gast, der wegen seiner ausgeprägten Fähigkeit zum Wuchern im Rasen nicht gut geduldet werden sollte. Wie Rotklee gehört er zu den Schmetterlingsblütlern. Eine niedrige, krautige Pflanze mit 5–20 cm Wuchshöhe und dreizähligen Blättern. Bevorzugt schwere Böden. Da die Blüten viele Bienen anziehen, können Sie ihm gut einen Platz abseits des Rasens zuweisen.
Foto: richpav/Adobe StockHabichtskraut (Hieracium)
Die krautige Pflanze mit bodenständiger Blattrosette erreicht eine Wuchshöhe von 30 cm. Gehört zu den Korbblütlern. Auf den ersten Blick ähnelt es mit seinen gelben Blüten, die zwischen Mai und August erscheinen, dem Löwenzahn. Bildet kräftige Pfahlwurzeln und bewuchert mit seinen Ausläufern (Stolonen) die Rasenfläche. Bevorzugt trockene, leicht saure, nährstoffarme Böden.
Foto: voltan/Adobe StockGundermann (Glechoma hederacea)
Krautige, wintergrüne Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Bildet zwischen April und Juni zahlreiche kleine, blauviolettfarbene Blüten. Er erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 cm. Liebt Schatten und Halbschatten, hat gern feuchten, nährstoffreichen Boden. Mit seinen langen, auf dem Rasen „kriechenden“ Ausläufern, deren Knoten sich bewurzeln, breitet er sich über den Rasen aus. Wächst sehr schnell und ist ausdauernd.
Foto: mauritius images/ imageBROKER/BAOKriechender Günsel (Ajuga reptans)
Bevorzugt nährstoffreiche und humose Böden. Gehört zu den Lippenblütlern und erreicht eine Höhe von 10–30 cm. Er entwickelt in der Zeit von Mai bis Juli zahlreiche blaue Blüten. Die langen Ausläufer der Pflanze bewurzeln sich an den Knoten.
Foto: Joachim/Adobe StockHirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris)
Das wegen der Form seiner Samenkapsel „Hirtentäschel“ genannte Kraut gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Es ist eine krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10–50 cm erreichen kann. Bevorzugt nähr- und stickstoffreiche Böden. Außer im Rasen kommt es häufig auf Brachflächen und Äckern vor. Bei milder Witterung kann es während des ganzen Jahres blühen.
Foto: dabjola/Adobe StockKriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
Die krautige Pflanze erreicht eine Höhe von 10–50 cm. Die Blüten sind gelb, Blütezeit ist von Mai bis August. Bevorzugt schwere Böden. Die Bezeichnung „kriechend“ kommt von den sich an der Blattbasis bildenden, dicht am Boden liegenden, sehr zähen Ausläufern.
Foto: Dmitriy Syechin/Adobe StockKleine Braunelle (Prunella vulgaris)
Gehört zur Gattung der Lippenblütler. Siedelt bevorzugt auf halbtrockenen Standorten und Trittrasen. Die meist rotviolettfarbenen Blüten erscheinen von Juni bis November. Blätter oval. Besitzt kurze, kräftige Ausläufer, an denen sich Ableger bilden. Wuchshöhe von 10–30 cm.