Von warmen Duschen und nassen Füßen

Zimmerpflanzen im Winter richtig pflegen

AzaleenFoto: Themenbild Im lichtarmen Winter arbeiten die meisten Pflanzen auf Sparflamme und benötigen somit auch weniger Wasser. Zu den Ausnahmen gehören im Winter blühende Pflanzen wie Azaleen (hier im Bild). Während der kalten Jahreszeit verdienen Pflanzen im Haus oder in der Wohnung besonders viel Beachtung. Denn gerade jetzt können Trockenheit und extreme Temperaturschwankungen, aber auch Staunässe oder zu viele Nährstoffe den Blumen Stress bereiten.

 

Grundregel: weniger wässern

Zu den häufigsten Stressfaktoren zählen Lichtmangel, Zugluft und falsches Gießen. Der Stoffwechsel der Zimmerpflanzen, die Photosynthese, richtet sich nach der Intensität des Sonnenlichtes. Im lichtarmen Winter arbeitet die Pflanze auf Sparflamme und benötigt somit auch weniger Wasser.

Eine Ausnahme bilden Blumen in unmittelbarer Nähe zur Heizung und Winterblüher wie Azaleen, Weihnachtsstern, Alpen- und Usambaraveilchen. Grundsätzlich richtet sich der Wasserbedarf nach der Blattmasse: je mehr Blätter, desto mehr Wasser. Doch Vorsicht, Staunässe mögen Pflanzen überhaupt nicht. Angenehmes Gießwasser hat eine Temperatur von ca. 15° C.

 

Keine nassen Füße

Anzeichen für Staunässe sind oft schlaffe Blätter. Damit es gar nicht dazu kommt, vor dem Gießen erst mit dem Finger die Erde prüfen. Überschüssiges Gießwasser im Übertopf oder auf dem Untersetzer sollte stets abgegossen werden.

Wenn sich dennoch einmal Staunässe gebildet hat, muss der Wurzelballen der Pflanze langsam abtrocknen. Ist das Wurzelwerk durch Fäulnis stark geschädigt, rettet möglicherweise nur noch eine Umtopfaktion und das Kappen der verfaulten Wurzelspitzen die Pflanze. Mit ein wenig Glück regeneriert sie sich in frischer, ungedüngter Blumenerde.

 

Schimmel entfernen

Die Bildung von Schimmel ist abhängig vom Klima im Raum, dem or­ga­ni­schen Zustand des Substrates (Blumenerde mit zu viel Torf) und dem Gießverhalten. Bildet sich ein weißlich grauer bis graugrüner Belag, sind Schimmelpilze am Werk. Helfen kann es, wenn man den Boden oben mit der Gabel etwas auflockert und die obere Erdschicht mit Vogelsand abdeckt. Im Anschluss weniger gießen.

 

Warme Dusche

Hartlaubiges Grün oder Pflanzen mit vielen Blättern können auch einmal abgeduscht werden. Das Abbrausen in Badewanne oder Dusche befreit Pflanzen wie Birkenfeige, Palmen oder Farne von der lästigen Staubschicht. Diese minimiert die lebensnotwendige Photosynthese um 30–40%.
Wichtig: Beim Abduschen sollte der Wurzelballen mit einer Folie oder Plas­tik­tü­te vor zu viel Nässe geschützt werden.

 

Winterpause

In der Zeit von Oktober bis März nehmen fast alle Zimmerpflanzen eine Auszeit: Sie wachsen weniger und blühen auch nicht mehr so häufig. In dieser Ruhephase sammeln sie Kräfte für das Frühjahr und erholen sich.

Daher sollten sie jetzt besser nicht umgetopft oder gedüngt werden. Das würde die Pflanzen „aufschrecken“ und schwächen. Dadurch wiederum werden sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

 

Künstliche Sonne

Je nach Stärke und Art der Beschichtung bei Wärmeschutzgläsern in Win­ter­gär­ten kann nur eine geringe Lichtmenge durch das Glas gelangen. Was für das Wohnklima von Vorteil ist, hat Auswirkungen auf die Entwicklung der Pflanzen. Denn vor allem der rote und blaue Spektralbereich – wichtig für den Stoffwechsel – wird fast komplett absorbiert.

In diesem Fall oder auch an dunkleren Standorten helfen bei lichtbedürftigen Exemplaren spezielle Pflanzenlampen. Beachten Sie, dass einfache Glüh­bir­nen oder Halogenlampen hier zwecklos sind, da sie nicht über die nötige Strahlungszusammensetzung verfügen.

Quelle: Do-it-yourself (DIY) Academy, Köln
(Info: Tel. 02 21/27 75 95-27, www.diy-academy.eu)

 

schließen

Jetzt Mitglied werden!

Für nur 35,00 EUR Jahresbeitrag für eine Einzelmitgliedschaft erhalten Sie u.a.:

Zum Mitgliedsantrag