Vielfalt der Ficus-Arten fürs Zimmer

Mehr als 800 Arten der Gattung Ficus sind bekannt, vom kleinen Bodendecker bis hin zum großen Baum. Einige dieser zu den Maulbeergewächsen zählenden Arten haben sich wegen ihrer Anspruchslosigkeit zu Klassikern unter den Zimmerpflanzen entwickelt.

KletterfeigeFoto: Querbeet Alle im Text genannten Ficus-Arten, hier die Kletterfeige (Ficus pumilla), lassen sich gut durch Stecklinge vermehren.


Der Gummibaum

Spricht man allgemein von „Gummibaum“, hat man meist Ficus elastica vor Augen. Als junger Baum wächst er in der Regel gerade und unverzweigt, besitzt große, glänzende, dun­kel­grü­ne Blätter. Durch gelegentliches Stutzen oder kräftigen Rückschnitt kann man ihn als Strauch oder Hochstamm erziehen.

Beim Schnitt, und das gilt für alle beschriebenen Ficus-Arten, sickert weißer Milchsaft aus den Zweigen. Dieser lässt sich von textilen Oberflächen kaum mehr entfernen und kann bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen führen – gerade Latexallergiker sollten vor­sich­tig sein.

Deshalb also immer Handschuhe tragen und nach dem Schnitt sofort die Hände waschen! Den Fußboden oder die Umgebung der Pflanzen zudem vor dem Schnitt mit einer Plane abdecken und alte Kleidung anziehen!

Grundsätzlich ist der Gummibaum ausgesprochen robust, gedeiht auch an halbschattigen Plätzen und verträgt selbst trockene Raumluft. Nur zugige Standorte behagen ihm nicht. Wie andere Vertreter seiner Gattung reagiert auch der Gummibaum auf kalte, frostige Luft mit dem Abwerfen der Blätter und braucht dann lange, um sich zu erholen.

 

Die Birkenfeige

Ein lockerer Wuchs mit überhängenden Trieben zeichnet die Birkenfeige (Ficus benjamina) aus. Auch sie kommt mit trockener Luft zurecht und gedeiht meist noch in der Raummitte. Zugluft bekommt ihr ebenfalls nicht.

Empfehlenswerte Sorten sind etwa ‘Golden King’ und ‘Starlight’, beide mit panaschierten Blättern (Blätter mit einer weißen Musterung, die durch den Mangel an Blattgrün [Chlo­ro­phyll] in den Farbstoffträgern entsteht). Da Sorten mit hellen Blättern oder Panaschierung eine verminderte Photosynthesefläche haben, sollten Sie sie allerdings immer an sehr hellen Plätzen aufstellen, damit die Pflanzen genügend Licht erhalten und gut wachsen können.

 

Weitere Ficus-Arten

Der Leier-Gummibaum (Ficus lyrata), wegen seines an den Korpus einer Geige erinnernden Laubes auch Geigenfeige genannt, kommt erst in großen Wohnräumen so richtig zur Geltung. Seine breiten, ledrigen Blätter können 40 cm groß werden. Die Pflanze selbst erreicht eine Höhe von mehreren Metern.

Ein sehr zierlicher Ficus-Vertreter ist die Kletterfeige, botanisch Ficus pumila. Ihre Blätter erreichen nur 1–2 cm Länge. Diese Zimmerpflanze eignet sich gut für Hängeampeln oder als Unterpflanzung für die großen Vertreter der Gattung.

 

Feigen vermehren

Alle genannten Feigenarten können Sie relativ problemlos über Stecklinge vermehren. Sogenannte Kopfstecklinge wachsen am schnellsten an. Dafür einfach Triebspitzen beim Rückschnitt aufheben und die Schnittkante mit einem scharfen Messer nochmals frisch anschneiden.

Jeder Steckling sollte vier bis fünf Blätter haben. Bei großlaubigen Formen wie Geigenfeige und Gummibaum reduziert man die Verdunstungsfläche der Blätter, indem man diese mit dem Messer auf etwa ein Drittel der Größe einkürzt.

Anschließend stecken Sie die Stecklinge direkt in kleine Töpfe, die Sie zuvor mit möglichst nährstoffarmer, steriler Aussaaterde gefüllt haben. Für eine „gespannte Luft“ mit genügend Feuchtigkeit sorgt eine übergestülpte, durchsichtige Plastikfolie oder ein An­zucht­ge­wächs­haus. Bei Temperaturen von 22 bis 25 °C dauert es nur wenige Wochen, bis sich die ersten Wurzeln bilden und die Pflanzen zu wachsen beginnen.

Mehr über Feigen als Zimmerpflanzen und deren Vermehrung erfahren Sie in der Querbeet-Sendung am Montag, dem 24. November 2014, um 19.00 Uhr, im Bayerischen Fernsehen.

Sabrina Nitsche und Tobias Bode,
Querbeet


 

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