Töpfe, Kübel und Co.

Für jede Pflanze das passende Gefäß

Topfgärten auf der Terrasse und dem Balkon sind bei vielen Haus- und Wohnungsbesitzern beliebt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Töpfe sind mobil und lassen sich immer wieder neu arrangieren. Leckerbissen für Schnecken wie Funkien oder Rittersporn stehen in Töpfen hoch und sicher. Wuchernde Pfefferminze wird im Pflanzgefäß erfolgreich gezähmt, und nicht winterharte Kübelpflanzen können im Topf problemlos transportiert werden. Und schließlich sehen Pflanzen in passenden Gefäßen einfach toll aus.

Foto: doethion/Adobe Stock Im passenden Topf werden Sommerblumen zum Hingucker.

Doch welche Töpfe sind zuverlässig frostbeständig und können das ganze Jahr im Garten bleiben? Es gibt eine riesige Auswahl an Materialien im Handel von Kunststoffen über gebrannten Ton bis hin zu Stein und Metall. Einen Überblick bietet die Tabelle auf Seite 25.

Die Qual der Wahl
Wichtig ist, dass die Pflanzgefäße standsicher, UV-beständig und regenfest sind. Wenn Kästen und Kübel nur im Sommer draußen stehen, ist Frostfestigkeit nicht wichtig, wenn sie ganzjährig im Freien bleiben sollen, jedoch unverzichtbar. Während Keramiken nicht immer frostfest sind, gilt dies für andere Materialien wie Holz, Naturstein, Metall, Fiberglas und Plastik dagegen schon.
Zudem sollten Gefäße möglichst bruchsicher und leicht sein. Vor allem, wenn Sie die Kübel regelmäßig bewegen müssen, z.B. um nicht frostharte Kübelpflanzen zu überwintern, bieten bruchsichere Leichtgewichte echte Vorteile.

Diese beiden Pluspunkte bringen auch Pflanztaschen aus Folien oder Textilien wie Jute, Filz oder Vlies mit. Ist dagegen eine hohe Standfestigkeit gefragt, können Gefäße aus Naturstein wie Granit, Lava, Sand- oder Kalkstein die bessere Wahl sein. Pflanzen in unglasierten Tontöpfen sowie in Filztaschen benötigen mehr Wasser, weil dieses durch das Material verdunsten kann.
Grundsätzlich lassen sich fast alle Pflanzen in Kästen und Kübeln kultivieren. Dazu gehören nicht nur Blumen, Kräuter und Stauden, sondern auch Gehölze.

Neben Beet- und Balkonblumen eignen sich auch viele Nutzpflanzen für den Topfgarten, angefangen bei Radieschen über Tomaten, Schnittsalate bis hin zu rankenden Pflanzen wie Gurken. Aber auch Erdbeeren, Beerensträucher und Zwergobstbäume können Sie dauerhaft im Kübel kultivieren.

Achten Sie bei Pflanzen mit langen Wurzeln jedoch unbedingt darauf, dass die Töpfe entsprechend hoch sind. Ein klassisches Beispiel hierfür sind veredelte Rosen, die eine Topfhöhe von mind. 40 cm benötigen. Nur stecklingsvermehrte Rosen gedeihen auch in flacheren Gefäßen.

Foto: Jeanette Dietl/Adobe Stock Gartencenter und Baumärkte bieten ein riesiges Sortiment an Pflanz­gefäßen.
 

Kübelpflanzen brauchen Pflege!
Pflanzen in Kübeln und Kästen müssen Sie öfter gießen als im Beet. Deshalb kann es sinnvoll sein, Pflanzgefäße zu verwenden, die über ein Wasserdepot verfügen. Meist befindet sich im unteren Bereich eine Art Wassertank. Damit das Wasser von dort auch an die Wurzeln gelangen kann, sind oft Dochte eingearbeitet.

Bei manchen Pflanzgefäßen können Dochte auch in einen bereits vorhandenen Kulturtopf eingesteckt werden. Der große Vorteil ist, dass Sie seltener gießen müssen, weil sich die Pflanze – solange der Tank gefüllt ist – durch die Kapillarwirkung selbst mit Wasser versorgt.
Ein Alternative dazu sind externe Wassertanks. Gläserne Bewässerungskugeln sehen zwar sehr schön aus, haben aber leider meist nur eine geringe Füllmenge. Praktischer dagegen sind Tonkegel, an die eine Glas- oder PET-Flasche als Wassertank angesteckt werden kann.
Staunässe ist für die meisten Pflanzen tödlich. Daher brauchen Pflanzgefäße für draußen unbedingt ein Abzugsloch.

Mit einer Drainageschicht können Sie zusätzlich für einen guten Wasserablauf sorgen. Dazu füllen Sie in den unteren Teil eines normalen Pflanzkübels eine rund 2–5 cm hohe Schicht Blähton, Splitt, Lavagranulat oder Kies. Darauf legen Sie ein Pflanzenvlies oder ein Stück Stoff, um eine Vermischung mit der Erde zu verhindern.

Im Handel werden auch gebrauchsfertige Drainagekissen angeboten. Bei kleinen Töpfen und Kästen können Sie aber einfach auch eine Tonscherbe über das Abzugsloch legen, damit für die Dränageschicht nicht zu viel Wurzelraum verloren geht.

Da im Sommer die Erde schnell austrocknet, können große Untersetzer sehr hilfreich sein. Sie sollten diese aber im Herbst und Winter unbedingt entfernen, damit die Kübelpflanzen bei hohen Niederschlägen und geringen Temperaturen nicht dauerhaft im Wasser stehen.
Außerdem kann das im Untersetzer oder Topf gefrierende Wasser das Topfmaterial beschädigen. Daher stellen Sie im Winter draußen verbleibende Kübel besser unter ein schützendes Dach oder vor Frostbeginn auf Holzlatten oder spezielle Füße. So kann überschüssiges Wasser ablaufen, und die Töpfe bleiben ganz.

Pflanzen in Gefäßen haben nur einen sehr begrenzten Wurzelraum zur Verfügung, daher müssen Sie sie gut versorgen. Verwenden Sie am besten ein hochwertiges Substrat und düngen Sie die Pflanzen regelmäßig – Langzeitdünger sind hier die bequemste Lösung.
Bei guter Pflege können Pflanzen durchaus mehrere Jahre in einem Kübel bleiben. Füllt der Wurzelballen das Gefäß allerdings komplett aus und zeigt die Pflanze nur noch wenig Zuwachs, sollten Sie sie umtopfen – am besten im Frühling.

Christine Schonschek

 

Frostfest oder nicht?
Ob eine Keramik frostfest ist, hängt entscheidend vom verwendeten Ton und der Brenntemperatur ab. Terrakotta, also unglasierter Ton, wird meist bei relativ niedrigen Temperaturen (900–1000 °C) gebrannt. Steinzeug lässt sich hingegen bei 1200–1300 °C brennen und wird dadurch wasserundurchlässig und frostfest. Allerdings gibt es auch aus Terrakotta hart gebrannte, frostfeste Gefäße, z.B. aus Kreta oder die sog. Impruneta aus Italien. Es lohnt sich also, im Gartencenter genau nachzufragen.


Überblick über Materialien für Töpfe und Kübel und ihre Eigenschaften

Pflanzgefäße  Material Gewicht Haltbarkeit  frostbeständig
Terrakotta Ton – bei 900–1000 °C gebrannt mittel  lang, aber bruchanfällig nein
Hart gebrannte Terrakotta Ton – bei über 1000 °C gebrannt schwer  lang, aber bruchanfällig  ja
Glasiertes Steinzeug Steinzeugton – bei 1200–1300 °C gebrannt mittel bis schwer lang, aber bruchanfällig ja
Kunststoff Polyethylen (PE), Polypropylen (PP)   leicht mittel ja
Naturstein/Steinguss  Sandstein, Granit, Marmor .../
Zement mit Zuschlagstoffen 
 sehr schwer  sehr lang  ja
Metall  Aluminium, Zink, Eisen, Stahl ...  leicht bis schwer sehr lang   ja
Fiberglas   faserverstärkter Kunststoff sehr leicht  lang meist ja
Fiberclay faserverstärkter Ton mittel lang, aber bruchanfällig meist ja
Fiberstone faserverstärkter Kunststein  leicht lang  meist ja
Polystone Kunstharz mit Gesteinsmehl  mittel lang   meist ja

 


 

 

Fotos: Zerbor/Adobe Stock; Tatty/Adoby Stock

 

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