Wespen zum Verwechseln ähnlich: Schwebfliegen
Nützlinge im Garten
Schwebfliegen sind wohl jedem Gartenbesitzer schon begegnet. Häufig werden sie allerdings mit Wespen verwechselt, da einige Arten aufgrund ihrer schwarz-gelben Zeichnung diesen ähnlich sehen. Schwebfliegen erwecken jedoch lediglich den Anschein, gefährlich zu sein. Sie können gar nicht stechen.
Foto: blickwinkel/W. Layer
Wespe oder Schwebfliege?
Wespen haben zwei Flügelpaare, eine Wespentaille, und die Weibchen besitzen einen Wehrstachel. Schwebfliegen hingegen gehören zur Ordnung der Zweiflügler mit nur einem Flügelpaar, haben keine Wespentaille und keinen Wehrstachel. Sie bilden zusammen mit den Mücken die Unterordnung der Echten Fliegen und sind dort als eigene Familie der Schwebfliegen (Syrphidae) vertreten.
Nicht alle Schwebfliegen-Arten sind gelb-schwarz gezeichnet, man findet Variationen von weiß-schwarz, orangeschwarz bis hin zu fast durchgehend schwarz. Auch haben nicht alle Arten die Gestalt einer Wespe. Manche sind gedrungen und ähneln einer kleinen Hummel, einer Biene oder einer Pelzbiene. Einige Arten sind nackt, andere behaart. Ihr Größenspektrum reicht von 5–20 mm.
Schwebfliegen können wie ein Hubschrauber oder Kolibri auf der Stelle fliegen. Dieser Eigenschaft verdanken sie ihren Namen Schweb- oder auch Schwirrfliege.
Fleißige Blütenbestäuber
Schwebfliegen besitzen einen kleinen „Leckrüssel“, über den sie ihre Nahrung leckend und saugend aufnehmen. Sie sind emsige Blütenbesucher. In ungefüllten Blüten finden sie Blütennektar und Pollen. Das macht sie zu bedeutenden Blütenbestäubern.
Während die Nahrung für alle vollentwickelten Schwebfliegen (Imagines) gleich ist, ernähren sich die Larven der verschiedenen Arten sehr unterschiedlich. Rund ein Drittel der Schwebfliegenlarven lebt räuberisch und ernährt sich überwiegend von Blattläusen.
Blattlausfressende Larven
Die Weibchen dieser Schwebfliegen-Arten legen ihre Eier zielgerichtet in die Nähe von Blattlauskolonien (je nach Art bis zu 1000 Eier). Die Menge der Eier richtet sich nach der Größe der Blattlauspopulation. Je höher die Anzahl der Blattläuse, desto mehr Eier werden abgelegt. Nach wenigen Tagen schlüpfen winzige fußlose Larven, die weißgelblich bis grünlich gefärbt und blind sind.
Zur Nahrungsaufnahme schlagen sie mit dem Oberkörper herum, bis sie auf eine Blattlaus treffen. Diese wird mit Speichel festgehalten und hochgerissen. Dann schlägt die räuberische Larve ihre Mundhaken in die Beute und saugt sie aus. Die leere Blattlaushülle wird einfach weggeschleudert.
Die Larven sind nacht- und dämmerungsaktiv. Mehrere hundert Blattläuse erbeutet eine Schwebfliegenlarve in ihrem Leben, bis sie sich in der letzten Larvenhaut verpuppt. Die kleinen Puppen sind von tropfenähnlicher Gestalt und kleben an Blättern. Nun dauert es noch ca. sieben bis zehn Tage, bis die Umwandlung zum vollständig entwickelten Insekt abgeschlossen ist.
Schwebfliegen fördern
Schwebfliegen reagieren empfindlich auf den Einsatz von Insektiziden. Wer gegen Schädlinge spritzt, sollte unbedingt auf nützlingsschonende Mittel zurückgreifen. Bedenken Sie aber, dass jeglicher Insektizid-Einsatz die Schwebfliegen indirekt schädigt, da es zu einem verringerten Nahrungsangebot für die Larven kommt.
Als Blütenbesucher sind die Insekten auf ein breites und lang andauerndes Blütenangebot angewiesen. Besonders attraktiv sind für Schwebfliegen z.B. Ringelblumen (Calendula), Kornblumen (Centaurea cyanus), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Sonnenblumen (Helianthus), Glockenblumen (Campanula), verschiedene Distel-Arten (Carduus), Beinwell (Symphytum) und Bienenweide (Phacelia). Diese Pflanzen sind übrigens auch für Florfliegen, Solitärbienen und Hummeln interessant.
Legen Sie einen „Nützlingsstreifen“ oder eine kleine „Nützlingswiese“ an, um die Tiere anzulocken. Auch eine kleine Insektentränke oder ein kleiner Naturteich machen unseren Garten noch attraktiver für die kostenlosen Schädlingsbekämpfer.
Mehr Informationen zu Schwebfliegen finden Sie unter www.gartenfreunde.de/schwebfliegen