Schönheit auf langen Stielen
Foto: mauritius images/Alamy Stock Photos/spodserl
Wenn im Frühling aus einer unscheinbaren Zwiebel zuerst die spitzen Blätter hervorwachsen und sich danach die seidigen Blütenblätter öffnen, dann ist das fast wie Zauberei. Kein Wunder also, dass die Tulpe als Frühlingssymbol bei fast allen Menschen hoch im Kurs steht – ob als Blumenstrauß, als kleines Töpfchen auf dem Balkon oder in bunter Blütenfülle im Garten.
Jetzt ist die richtige Zeit, für üppige Frühlingspracht zu sorgen, denn ab Anfang September bieten Baumschulen und Gartencenter, Wochenmärkte und der Versandhandel eine riesige Auswahl von Tulpenzwiebeln an. Für die Qualität der Zwiebeln ist die Größe entscheidend. Je dicker die Zwiebel ist, umso mehr Reservestoffe hat sie eingelagert und umso üppiger wird sie blühen. Achten Sie also beim Preisvergleich auch auf den angegebenen Zwiebelumfang.
Qualitativ hochwertige Zwiebeln sind fest und intakt und frei von Schimmel- oder Faulstellen. Wenn Sie die Zwiebeln nicht sofort in die Erde bringen können, sollten Sie sie bis zur Pflanzung kühl und dunkel lagern. Bei ungünstiger Lagerung verbrauchen die Zwiebeln, bevor sie in die Erde kommen, viele Reservestoffe – und blühen dann weniger üppig.
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Mehr InfosUnter www.eigenheimerverband.de/tulpenklassen finden Sie eine Übersicht verschiedener Wuchsgruppen (Tulpenklassen) sowie eine Auswahl beliebter Tulpensorten. |
Der richtige Platz
Tulpen lieben Sonne. Vor allem die Wildarten benötigen einen möglichst vollsonnigen Standort. Wichtig ist ein durchlässiger Boden, da Tulpen Staunässe überhaupt nicht vertragen. Ideal ist ein sandiger Lehm- oder lehmiger Sandboden. Prinzipiell kommt aber jeder durchlässige Gartenboden infrage. Der pH-Wert sollte im Bereich von 6–7,5 liegen. Im Frühling sollte der Boden genügend feucht sein, damit die Tulpen wachsen und Reservestoffe einlagern können. Im Sommer ist dann eine Trockenphase erforderlich.
Foto: mauritius images/Garden World Images/Georgianna Lane
Robuste Tulpen können ganzjährig im Boden bleiben und müssen nicht im Sommer ausgegraben und eingelagert werden. Zur Blütenbildung ist eine Kältephase notwendig (Vernalisation). Sind die Bestände zu dicht geworden oder möchten Sie einzelne Sorten vermehren, so können Sie die Zwiebeln im Sommer ausgraben und neu im Garten verteilen.
Ab in die Erde
Wie fast alle Zwiebelblumen, die im Frühling blühen, werden auch Tulpenzwiebeln im Herbst gepflanzt. Als Faustzahl für die Pflanztiefe hat sich bewährt: Pflanzen Sie die Zwiebeln mindestens doppelt so tief, wie die Zwiebel hoch ist. Hat die Zwiebel also eine Höhe von 5 cm, graben Sie ein 10 cm tiefes Loch. Der Abstand sollte mindestens die dreifache Zwiebelbreite betragen und liegt für Gartentulpen bei 10–20 cm und für Wildtulpen bei 8–15 cm.
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/Lamontagne
Da Tulpenzwiebeln für Wühlmäuse echte Leckerbissen sind, sollten Sie in gefährdeten Gärten gleich bei der Pflanzung für einen Schutz sorgen. Am besten pflanzen Sie die Zwiebeln in Drahtkörbe oder Sie formen bei größeren Flächen selbst einen Schutz aus Maschendraht. Auch die Pflanzung in Töpfe, Schalen oder Blumenkästen bietet einen guten Wühlmausschutz.
Düngen und pflegen
Damit Ihre Tulpen jedes Jahr wieder üppig blühen und sich über Jahre erhalten, brauchen sie während der Blüte und Wachstumszeit, also im Frühling, genügend Nährstoffe. So können Sie die Pflanzen im März mit Kompost oder einem organischen Volldünger versorgen. Magere Böden können Sie vor der Pflanzung mit Kompost, Steinmehl oder gut abgelagertem Mist verbessern.
Schneiden Sie direkt nach der Blüte die verblühten Stängel ab. So können die Tulpen ihre ganze Energie für die Bildung von Tochter- und Brutzwiebeln nutzen.
Töpfe und Schalen
Seit einigen Jahren werden Tulpen in Pflanzgefäßen immer beliebter, und im Frühling werden vorgetriebene Topf-Tulpen zu teilweise stolzen Preisen angeboten. Sie können die Zwiebeln aber jetzt im Herbst auch einfach selbst stecken. Wichtig ist, dass auch in Gefäßen überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Die Gefäße müssen also Abzugslöcher haben, auf die Sie am besten einige Tonscherben legen. Mischen Sie die Substrate mit Sand, Perlite, Bims oder Lava für eine bessere Durchlässigkeit.
Achten Sie auch darauf, dass die Töpfe im Winter nicht schutzlos dem Frost ausgeliefert sind. Am besten stellen Sie die Pflanzgefäße dicht an eine schützende Hauswand oder unter den Carport. Sorgen Sie dafür, dass das Substrat im Winter leicht feucht, aber möglichst nicht tropfnass ist.
Im Frühling können Sie die Gefäße dann an einem sonnigen, geschützten Platz aufstellen. Auch in bereits bepflanzten Kübeln lassen sich oft noch einige Zwiebeln unterbringen.
Foto: Flora Press/Visions
Mit Tulpen gestalten
Bei der Pflanzung von Tulpen gilt eindeutig: „Mehr ist mehr“. Damit die Blüten im Beet wirken können, sollten Sie immer eine größere Stückzahl pflanzen. Wählen Sie also am besten wenige Sorten aus, die Sie dann in Gruppen pflanzen und die sich im Beet wiederholen. Auch bei der Farbauswahl wirken wenige, bewusst ausgewählte Farben meist besser als eine kunterbunte Mischung.
Sehr harmonisch wirken Beete, die Ton in Ton gestaltet sind. Mit Tulpen können Sie aber auch für starke Farbkontraste sorgen. Hingucker sind auch Tulpenblüten., die sich aus einem Meer von Traubenhyazinthen (Muscari) oder Frühlingsanemonen (Anemona blanda) erheben.
Ideal zur Gartengestaltung ist eine Kombination von Tulpen mit Stauden. Von Ende März bis in den Mai hinein sorgen die Tulpen für Farbe und Blütenpracht. Wenn sie dann abblühen und das Laub allmählich vergilbt, verdecken die Stauden mit ihren wachsenden Trieben die kahlen Stellen und sorgen ab Sommer für Farbe im Beet.
Gute Partner in gemischten Beeten sind z.B. Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Knautie (Knautia macedonica), Skabiose (Scabiosa), Wolfsmilch (Euphorbia) oder Schwertlilien (Iris barbata). Doch auch Staudengräser wie Rutenhirse (Panicum), Lampenputzergras (Pennisetum) oder Reitgras (Calamagrostis) sind passende Nachbarn.
BezugsquellenGärtner Pötschke Gewiehs Kiepenkerl Raimund Biogartenbedarf Sperli GmbH Staudengärtnerei Bornhöved Staudengärtnerei Gaißmayer Verberghe |