So gärtnern Sie nachhaltig
Naturnah, klimafreundlich und ressourcenschonend
Fotos: Wellnhofer Designs; stas111 (Icons)/beide Adobe Stock
Nachhaltig gärtnern heißt zum einen, die Ressourcen zu schonen und möglichst wenig Rohstoffe und Energie zu verbrauchen, zum anderen, den Garten möglichst naturnah zu bewirtschaften. Das fördert die Artenvielfalt und hilft dem Gärtner, Zeit und Arbeit zu sparen und damit den Garten mehr genießen zu können.
Unter dem Motto „Zeitenwende – Gartenwende“ greift der Eigenheimerverband Bayern das Thema „Nachhaltig gärtnern“ auch in seinem Ausstellungsbeitrag auf der „Garten München“ vom 6. bis 10. Juli 2022 in Halle C4/Stand 561 auf.
Ökologischer Fußabdruck auch im GartenGehen Sie alle Gegenstände Ihres Garteninventars und Gerätearsenals einmal bewusst durch und überlegen Sie, woher die Produkte kommen, aus welchen Rohstoffen sie bestehen und unter welchen Umständen diese gewonnen wurden. Beziehen Sie auch den Aufwand für Konfektionierung und Verpackung sowie die Transportwege und den dafür notwendigen Energiebedarf mit ein. Dieselben Fragen, die kritische Verbraucher zur Herkunft und zur Herstellung von Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken und deren Transport stellen, sind ebenfalls bei den Produkten für den Garten angebracht. Achten Sie bei der Anschaffung von Materialien, Geräten und Pflanzen für Ihren Garten darauf, dass der sogenannte „ökologische Fußabdruck“ möglichst gering ist, also der Rohstoff- und Energieverbrauch für die Herstellung, den Transport und die Verwendung im Garten. Das schont Ressourcen und trägt zum Klima- und Umweltschutz bei. |
Foto: Ingo Bartussek/Adobe StockOberstes Gebot ist es, mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser sparsam umzugehen. Wegen der hohen Wasser- und Abwasserpreise der Kommunen sind Grundstücksbesitzer ohnehin daran interessiert, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. Die Hitzesommer der zurückliegenden Jahre und die damit einhergehenden Ernteeinbußen der Landwirtschaft haben uns allen deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, mit Wasser sparsam umzugehen.
Da lohnt es sich, Regenwasser von Dächern aufzufangen und zu speichern, um es später in Trockenphasen zum Wässern verwenden zu können. Wo immer möglich sollten Gartenbesitzer die gartenbaulichen und technischen Möglichkeiten zum Wassersparen nutzen, beispielsweise durch Mulchen und das Sammeln von Regenwasser in Tonnen, Fässern oder sogar durch im Erdreich eingebaute Zisternen.
Energie sparen
Was heute mehr denn je für alle Lebensbereiche gilt, gehört selbstverständlich auch zum nachhaltigen Gärtnern dazu: der sparsame Umgang mit der Ressource Energie. Das bedeutet also, statt Elektrogeräte möglichst mechanische Geräte einzusetzen.
In kleinen Gärten ist der Rückschnitt von ein paar Sträuchern, das Stutzen niedriger Einfassungshecken und die Bodenbearbeitung gut mit mechanischen Geräten machbar. Und für eine kleine Rasenfläche genügt ein Handmäher. Denn die körperliche Aktivität im Garten spart nicht nur Ressourcen, sie tut der Gesundheit und dem Wohlbefinden sogar gut. In größeren Gärten werden Sie allerdings fürs Mähen, Hecken Trimmen und Häckseln wohl nicht ganz ohne Elektrogeräte auskommen.
Foto: powell83/Adobe Stock
Energie sparen betrifft auch die Beleuchtung im Garten. Viele Gartenbesitzer finden Gefallen daran, ihren Garten mit LED-Leuchtobjekten zu illuminieren. Die laufen zwar sparsamer als Objekte mit alten Leuchtmitteln, aber sie brauchen eben doch Strom. Zusätzlich sollten Sie auch den Energie- und Materialaufwand für die Herstellung der oft aus Fernost stammenden Leuchtobjekte bedenken.
Auch an die CO2-Bilanz bei der Herstellung und dem Einsatz von Materialien wie Beton und Geräten wie einem Rasenmäher im Garten sollten Sie denken. Diese Überlegungen betreffen generell alle Gegenstände in Haus und Garten.
Beton vermeiden
Dieses Baumaterial findet auch im Garten vielfältige Verwendung, wie z.B. in Stützmauern, Sockeln, Plattenbelägen und Dekorationsobjekten. Oft bietet sich hier Naturstein als Alternative an. Ganz ohne Beton wird es aber wegen der unübertroffenen Materialeigenschaften wie gute Formbarkeit und leichtes Verbauen im Garten nicht gehen. Bedenken Sie bei der Auswahl von Baumaterialien für Ihren Garten aber, dass bei der Herstellung von Beton ziemlich viel CO2 freigesetzt wird, und versuchen Sie möglichst, adäquate Alternativen zu suchen.
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Erden und Substrate
Auf der Checkliste in Sachen Ressourcen schonen steht auch der Umgang mit Erden, Substraten und Düngemitteln ziemlich weit oben. Insbesondere Torf steht da im Fokus. Denn beim Abbau von Torf werden die äußerst wertvollen Hochmoore unwiederbringlich zerstört. Jeder Käufer von torfhaltiger Blumen- oder Pflanzerde (und auch von Topfpflanzen) trägt deshalb zur Zerstörung dieser Biotope bei – in Deutschland und z.B. in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.
Im Hausgarten können Sie auf Torf und damit aufbereitete Erden heute weitgehend verzichten. Für den Hobbygartenbereich sind im gärtnerischen Fachhandel inzwischen genügend torffreie Erden und Substrate erhältlich. Der Boden im Freiland lässt sich nachhaltiger durch Gaben von Kompost, durch konsequentes Mulchen und Gründüngung sowie durch Zugabe von Steinmehl, Tonmehl oder Sand verbessern.
Foto: jbphotographylt/Adobe Stock
Einen Gutteil des benötigten Düngers können Sie selbst in Form von Kompost und Kräuterjauchen herstellen. Der Kompost ist zudem die ideale Recyclingstätte für organische Abfälle aus Haus und Garten. Gerade die Methoden des biologischen Gartenbaus geben beste Möglichkeiten zur Bodenverbesserung und zur Düngung an die Hand.
Pflanzen selbst anziehen
Zu den Prinzipien nachhaltigen Gärtnerns gehört es auch, sorgsam mit Pflanzen umzugehen, sie als Lebewesen zu behandeln und nicht als Wegwerfware, die schnell wieder entsorgt werden kann. Zusammen mit den eigentlichen Pflanzen landen dann oft auch Plastiktöpfe und Pflanzsubstrate mit Torf auf dem Müll.
Wenn Sie Ihre Pflanzen dagegen selbst heranziehen und vermehren, vermeiden Sie es einerseits, immer neue Pflanzen kaufen zu müssen, und andererseits macht es auch viel mehr Spaß, seine eigenen Pflanzen zu kultivieren und zu beobachten, wie sie wachsen und gedeihen. Auch Gartenneulinge sollten sich trauen, ihre Pflanzen selbst zu vermehren, das hilft nicht nur der Umwelt, sondern hilft ihnen auch, ihren Garten erfolgreich bewirtschaften zu können.
Ein paar Grundkenntnisse in der Pflanzenvermehrung sind dazu aber nötig: Bei Stauden lassen sich z.B. durch Teilen rasch große Mengen von neuen Pflanzen gewinnen, z.B. bei Minzen und Astern.
Foto: LianeM/Adobe Stock
Bei Halbsträuchern und Sträuchern ist die Vermehrung durch Stecklinge die beste Methode. So können Sie z.B. Lavendel und Eberraute über Stecklinge vermehren, sogar an Ort und Stelle im Beet, ohne langwierige Vorkultur in Anzuchtgefäßen.
Selbst vermehrte Pflanzen haben in der Regel den Vorteil, dass sie schneller anwachsen als zugekaufte und besser wachsen, weil sie schon an die Standortbedingungen vor Ort angepasst sind.
Ausdauernde Pflanzen und stabile Pflanzengemeinschaften
Nachhaltiges Gärtnern betrifft auch die Pflanzen selbst. Auf Nachhaltigkeit bedachte Gartenbesitzer pflegen ihre Gehölze und Stauden möglichst lange Zeit am selben Standort und gestalten ihren Garten nicht ständig um oder sogar neu. Das setzt voraus, dass die Grundgestaltung eines Gartens sehr sorgfältig und nach einem festen, wohl überlegten Plan geschehen muss.
Nach dem Pflanzen entwickeln sich die ausdauernden Gewächse über Jahre und Jahrzehnte und geben einem Garten allmählich den ureigenen Charakter. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch viel Arbeit, und es macht Spaß zu sehen, wie sich der Garten weiterentwickelt und jedes Jahr wieder grünt und blüht.
Foto: Flora Press/Evi Pelzer
Voraussetzung für eine stete Entwicklung ist allerdings, dass Sie die Gehölze und Stauden standortgerecht für die jeweiligen Boden-, Belichtungs- und groß- und kleinklimatischen Voraussetzungen ausgewählt haben. Viele Trend-Pflanzen, die Blumenfreunde spontan auf Gartenmärkten kaufen, kommen mit den Verhältnissen an dem für sie ausersehenen Ort nicht zurecht und gehen nach Wochen, Monaten oder wenigen Jahren bereits ein, weil der Standort nicht passt.
Frisch Gepflanztes verlangt in der Anwachsphase pflegliche Behandlung in Form von Mulchen und gründlichem Wässern in den Wurzelbereich, damit die Wurzelballen nicht austrocknen. Wenn die ausdauernden Gewächse gut eingewurzelt sind, versorgen sie sich bei einigermaßen feuchter Witterung selbst mit Wasser und Nährstoffen aus dem Bodenvorrat, sodass Sie sie kaum wässern und düngen müssen. Allerdings wird es aufgrund der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels in Zukunft immer wichtiger, robuste Pflanzen auszuwählen, die mit Hitze, Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung gut zurechtkommen.
Auswahl robuster, langlebiger Stauden und Halbsträucher für sonnige Standorte
Auswahl robuster, langlebiger Stauden für halbschattige und schattige Standorte
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Bäume pflanzen
Bäume binden CO2 für lange Zeit und sorgen bei großer Sonneneinstrahlung im Sommer für Abkühlung in der näheren Umgebung. Deshalb sollten auch Gartenbesitzer darüber nachdenken, einen oder sogar mehrere Bäume auf ihrem Grundstück zu pflanzen – je nach vorhandenem Platz. Auch hier gilt, dass Sie standortgerechte, trockenheits- und hitzeverträgliche Arten, wie z.B. Eichen, Gleditschien, Ess-Kastanien, Maulbeeren, Mehlbeeren, Schnurbäume oder Amberbäume wählen sollten.