Muskatkürbisse – Gemüse für Feinschmecker
Von allen Kürbissen haben Muskatkürbisse den besten Geschmack. Der beliebte Butternut-Kürbis, der ebenfalls zur Gruppe der Muskatkürbisse gehört, ist mit 1–2 kg Gewicht noch einigermaßen handlich. Ebenfalls relativ klein sind die Früchte von ‘Futsu Black’ mit 1–3 kg. Sie sind in der Reife rotbraun gefärbt mit deutlich bläulicher Bereifung.
Foto: Scheu-Helgert
Feinschmecker bevorzugen jedoch den auch in Frankreich beliebten, 8–14 kg schweren, klassischen Muskatkürbis. Weil er sich nur in Teilstücken vermarkten lässt, bekommt man ihn meist nur in gut sortierten Gemüseläden und auf dem Wochenmarkt.
Sonne und „Futter“
Wer Muskatkürbisse selbst im Garten anbauen möchte, setzt sie als gut entwickelte Jungpflanzen an den sonnigsten Ort im Garten. Muskatkürbisse sind nämlich wärmebedürftiger als die anderen Kürbisse, zusätzlich entwickeln sie sich langsamer.
Das Beet sollten Sie zuvor mit ca. 3 l Kompost und 100 g Hornmehl je m² flächig anreichern. Das ist besser, als nur im Pflanzloch zu düngen. Die sich ausbreitenden Ranken treiben an den Knoten neue Wurzeln, die die ganze Pflanze zusätzlich versorgen.
Selbst gut entwickelte Exemplare setzen dennoch meistens nur eine einzige Frucht an, bei guter Wasserversorgung gelegentlich auch mal zwei oder drei. Einen ausgewachsenen, schweren Muskatkürbis der Standardsorte ‘Muscade de Provence’ sollten Sie übrigens nie am Stiel anfassen, da dieser leicht abbricht.
Reif ernten, vielseitig nutzen
Alle Muskatkürbisse sollten Sie so weit wie möglich ausreifen lassen, da ihr Fruchtfleisch dabei an Farbe (der Carotin-Gehalt steigt an) und an Geschmack gewinnt. Im Unterschied zum bei uns weit verbreiteten Hokkaido, den Sie komplett mit Schale verwenden können, müssen Sie die Schale der Muskatkürbisse etwa 4–5 mm dick abschneiden – mit einem scharfen Fleischermesser kein Problem. Zuerst schneiden Sie die Kürbisse in 3–5 cm dicke Spalten. Sie lassen sich dann auf einem Schneidebrett gefahrlos „entrinden“.
Den zum Hohlraum hin leicht faserigen Bereich des Fruchtfleisches entfernen Sie, zusammen mit den Kernen, ebenfalls. Die recht großen Kerne können Sie waschen, trocknen und als Knabberei nutzen, wobei Sie sie dabei natürlich vorher aus der weißen, pergamentartigen Schale befreien müssen.
Haben Sie nur eine Sorte aus der Gruppe der Muskatkürbisse angebaut, können Sie die Samen auch fürs nächste Jahr verwenden. Muskatkürbisse kreuzen sich nicht mit Hokkaidos, Zucchini oder Zierkürbissen. Da es sich zudem um samenfeste Sorten handelt (nicht um F1-Hybriden), bleiben die Sorteneigenschaften auch in der nächsten Generation erhalten, und Sie brauchen kein neues Saatgut zu kaufen. Wichtig ist eine frühzeitige Aussaat ab dem 20. April, damit Sie Mitte Mai sehr schöne, große Pflanzen haben.
Muskatkürbisse an der Haustüre begeistern als Dekostücke jeden Besucher. Sie sollten dort allerdings nie dem Frost ausgesetzt sein, sonst halten sie nicht mehr lange. Unverletzte Exemplare, die kühl, aber frostfrei liegen, halten dagegen oft bis weit ins Frühjahr hinein. Ich informiere mögliche Interessenten dann vor jedem geplanten „Schlachttermin“, sodass auch der Verbrauch eines 14-kg-Exemplares keinerlei Probleme macht.
Muskatkürbisse eignen sich für Suppen, Eintopfgerichte, Aufläufe oder sogar scheibenweise zum Grillen. Um Kürbisskeptiker zu verführen, empfehle ich Kürbisplätzchen aus Rührteig, die allerdings recht gehaltvoll sind.
Unser Rezept-TippKürbisplätzchen, die jeden Gemüsemuffel überzeugen Zuletzt 300 g fein geraspeltes Kürbisfleisch unterheben. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen Teig abstechen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und bei 170 °C ca. 20 Minuten backen. |