Multitalent Apfelbeere
Foto: mauritius images/Christina Blum
Längst hat sich die Apfelbeere, auch Aronia genannt, einen Platz in unseren Gärten erobert. Die anspruchslosen Sträucher haben einen hohen Zierwert. Anfang Mai erscheinen die ersten weißen Blüten, ab dem Spätsommer reifen ihre Beeren, und im Herbst bietet das Laub ein attraktives Farbenspiel. Die Früchte sind mehr als eine Zierde – sie dienen uns als wertvolle Vitalstoffquelle und lassen sich z.B. zu Saft, Fruchtmus oder Kompott verarbeiten.
Je nach Standort und Sorte erreichen die Gehölze meist eine Höhe von 1–2 m. Ihr Holz gilt als frosthart bis –30 °C. Die Anfälligkeit für Mehltau ist gering, auch Blattläuse suchen die Pflanzen nur selten heim. Selbstfruchtbarkeit und die späte Blüte sorgen regelmäßig für gute Erträge.
An ihren Standort stellen Apfelbeeren keine besonderen Ansprüche. Sie bevorzugen frische (feuchte) Böden. Aber auch grundwassernahe Standorte, selbst saure, ja sogar leicht salzhaltige und steinige Böden verkraften sie.
Foto: Ruckszio/Adobe Stock
Die Pflanzen können sich durch Wurzelausläufer verbreiten. Veredelungen auf Ebereschengrundlagen verhindern dies, allerdings steigen dadurch die Ansprüche der Gehölze an die Bodenqualität. Veredelungen reagieren empfindlich auf kalkhaltige Böden, und in Regionen ohne hohe Niederschläge (unter 800 mm/Jahr) und hohe Luftfeuchtigkeit gefällt es ihnen weniger. Alternativ bändigen Sie den Ausbreitungsdrang der Apfelbeere mit einer Wurzelsperre.
Arten und Sorten
Aus der Kreuzung der Schwarzen oder Kahlen Apfelbeere (Aronia melanocarpa) mit der Roten oder Filzigen Apfelbeere (Aronia arbutifolia) ging die Pflaumenblättrige Apfelbeere (Aronia x prunifolia) hervor. Ferner sind Aronia-Hybriden mit Gewöhnlicher Mehlbeere (Sorbus aria), Amerikanischer Eberesche (Sorbus americana) und Gewöhnlicher Vogelbeere (Sorbus aucuparia) bekannt.
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Neben viel Vitamin C enthalten Apfelbeeren auch Anthocyane. Diese Farbstoffe wirken als Antioxidantien und tragen zur gesundheitsfördernden Wirkung des Obstes bei. Die Früchte der Kahlen Apfelbeere haben den höchsten Anthocyan-Gehalt. Inzwischen gibt es eine Reihe bewährter Gartensorten:
Foto: Hans-Roland Müller/Botanikfoto
Pflaumenblättrige Apfelbeere
- ‘Nero’ wurde in Russland selektiert. Die ertragreichen Sträucher erreichen eine Höhe von 1,5 m. Ihre Blüten sind leicht rosa gefärbt. Die violettschwarzen Früchte reifen erst spät (September bis Oktober).
- ‘Hugin’ wurde in Schweden aus kanadischem Pflanzenmaterial selektiert. Die schwachwüchsigen Sträucher sind sehr frosthart, bilden große Blüten und kleine, schwarze Früchte.
Filzige Apfelbeere
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‘Brilliant’ stammt aus Nordamerika. Ihre Blüten sind zartrosa, die Beeren leuchtend rot gefärbt. Das Laub der 1,5 m hohen Sträucher zeichnet sich durch eine attraktive Herbstfärbung aus.
Kahle Apfelbeere
- ‘Viking’ ist eine ertragreiche finnische Züchtung. Sie bildet große, glänzend schwarze und flachkugelige Früchte.
- ‘Aron’ ist eine dänische Auslese. Ihr Flor ist weiß, das Laub färbt sich im Herbst orangerot. Die schwarzen Beeren sind klein, erscheinen aber in großer Zahl.
- ‘Rubina’ hat weißrosafarbene Blüten. Diese ertragreiche Sorte bildet große, violettschwarz gefärbte Früchte mit einem hohen Anthocyangehalt.
Bewährte Kreuzung
- ‘Burka’ ist eine alte Gattungskreuzung aus Russland (Sorbus aucuparia x [Sorbus aria x Aronia arbutifolia]). Sie ist schwachwüchsig, sehr frosthart und ertragreich. Ihre großen Früchte sind rotbraun gefärbt.
Der richtige SchnittAuf nährstoffreichen Böden können die wüchsigen Sorten eine Höhe von mehr als 2 m erreichen. Apfelbeeren lassen sich jedoch problemlos zurückschneiden. Dabei gelten dieselben Regeln wie beim Schnitt von Johannisbeeren: Ab dem fünften Jahr nach der Pflanzung werden jeweils die ältesten vier Fruchttriebe bodennah entfernt. Von den Jahrestrieben belassen Sie die vier kräftigsten am Strauch; die übrigen werden ebenfalls abgeschnitten. |