Kräutervielfalt: Duftparadiese im Garten schaffen
Eigenheimerverbände beraten auf der „Garten München“
Foto: Stein
In diesem Jahr präsentieren sich der Eigenheimerverband Bayern und der Verband Wohneigentum, Landesverband Bayern, mit dem gartenfachlichen Beitrag „Kräuter im Hausgarten“ vom 3. bis zum 9. März gemeinsam auf der „Garten München“. Näheres zum Ausstellungsstand und zum verbilligten Eintritt für Eigenheimer entnehmen Sie bitte der Februarausgabe, Seite 56. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie in Ihrem Garten Duftparadiese mit Kräutern schaffen können.
Kräuter als Beetumrandung verwenden
Wer Spaß an kleinen und formalen Gärten hat, kann einige Kräuter selbst als Umrandung nutzen: Zwergbasilikum, Kresse, Majoran, Rotes Basilikum, Currykraut, Rosmarin und Heiligenkraut machen sich recht gut und bleiben niedrig.
Duftende und hübsche Kräuter sind echte Aromastars und stecken voller Vitamine und heilkräftiger Wirkstoffe. Ein Kräuterbeet, von Steinen oder imprägnierten Holzbohlen eingegrenzt und mit Trittsteinen zum leichteren Bearbeiten und Ernten, erfordert wenig Platz und kann fast immer dem Gartenstil problemlos angepasst werden.
Im Gemüsegarten oder auf der Rabatte sollten Sie auf nicht zu stark gedüngten Boden achten, auf einen Standort in voller Sonne den ganzen Tag über und auf einen ausreichenden Pflanzenabstand. Die meisten Kräuter neigen als wüchsige Wildpflanzen zum Wuchern, wenn sie die Chance erhalten.
Vor allem bei Pfefferminze ist Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, sie in einen durchlöcherten Eimer zu pflanzen, um ihre Ausbreitung zu begrenzen.
Die Kräuterspirale: viele Pflanzen auf wenig Platz
Foto: Stein Überraschend gut passt die beliebte Kräuterschnecke, auch Kräuterspirale genannt, sowohl in Naturgärten als auch in moderne und formale Gärten. Sie besteht aus einer spiralförmig ansteigenden Trockenmauer, die aus Steinen errichtet wird. Dazwischen kann man unterschiedliche Erde einfüllen, je nach Bedarf.
Die Spirale muss an sonniger Stelle stehen, um auch wärmeliebenden Pflanzen gerecht zu werden. Um die Spirale herum sollten Sie jedes Jahr den Boden bearbeiten, hier finden die einjährigen Kräuter Platz.
Volle Sonne benötigen Bohnenkraut, Basilikum, Majoran, Portulak oder Kamille. Etwas halbschattig und damit feuchter können Dill, Borretsch, Kresse, Koriander, Salatrauke, Kerbel und Petersilie stehen. Brunnenkresse benötigt einen Platz im Schatten, der immer feucht ist, zum Beispiel in einem kleinen Folienteich.
Zwischen den Steinen gedeihen die pflegeleichten Stauden: an sonniger Stelle Bergbohnenkraut, Thymian, Ysop, Lavendel, Salbei, Oregano, Wermut und Weinraute. Etwas halbschattig können Estragon, Fenchel, Liebstöckel, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Eibisch, Zitronenmelisse und Winterheckzwiebeln stehen. Feuchtigkeit und Schatten lieben Angelika, Baldrian, Pfefferminze, Sauerampfer, Süßdolde und Waldmeister.
Kräuter sind schöne Stauden
Bergbohnenkraut und Thymian passen bestens in jeden Steingarten, ebenfalls der Salbei. Feldthymian (Quendel) bedeckt Steine und Wegränder. Und die blaugrau beblätterte Weinraute zaubert eine sonnige Stimmung an Rabatten und in Steingärten. Der Eibisch eignet sich mit seinen rosa Blüten als Hintergrundstaude und für Mauern.
Balkon und Terrasse als Duftparadies
Ein Platz an der Sonne
Der Boden sollte eher mager als zu fett sein. Den meisten Gewürzpflanzen schadet es, wenn sie reichlich Wasser und Dünger bekommen; sie wachsen dann zu schnell, entwickeln üppiges Blattwerk und schmecken fade – bei Basilikum z.B. zeigt sich das sehr extrem.
Die Inhaltsstoffe der Kräuter entwickeln sich am reichhaltigsten in voller Sonne bei luftigem Standort. Sie erhalten dort ihr würziges Aroma und verströmen ihren charakteristischen Duft.
Vor einer weiß getünchten Südmauer z.B., die die Sonne reflektiert, herrschen ständig höhere Temperaturen als im übrigen Garten. Geschützte Winkel, Innenhöfe, dichte Zäune, Hecken, alles, was den Wind bremst und ein sonniges Kleinklima schafft, ist von Vorteil.
Nachteilig wirken sich schwere, lehmige Böden aus, und wenn sie noch Nässe stauen, sind sie gänzlich ungeeignet. In solchen Fällen kultivieren Sie die Kräuter besser in einem Hochbeet oder in Töpfen oder mischen die Erde mit Sand und Kompost. Bei schwierigen Böden hilft auch eine Drainageschicht aus Sand und Kies, um den Wasserablauf zu sichern.
Steinige, sandige Böden, die von Natur aus mager sind, eignen sich gut für Würzkräuter. Mit Kompost und etwas Tonmehl verbessert, sorgen diese Böden für günstige Wachstumsbedingungen. Allgemein ist ein gepflegter, lockerer, humoser Boden auch für Kräuter eine ideale Lebensgrundlage.
Literatur
Rezepte für Wellness und Genuss
365 traumhafte Fotos inspirieren, aus Kräutern und Blüten das Optimum für sein tägliches Wohlbefinden zu schöpfen. Die Rezepte und Texte beschreiben, wie all diese Wunder der Natur in der Küche, im Wellnessbereich und im Garten genutzt und kultiviert werden können. Ein immerwährendes Kalenderbuch, das täglich Freude und Nutzen bietet, für einen selbst und als wunderbares Geschenk.
Tipp des Monats
Kräutersalze – Meeresprise mit Duft
Hierfür verwendet man am besten frische Kräuter aus dem Garten oder vom Markt, welche kurz mit lauwarmem Wasser abgespült, auf einem trockenen, sauberen Tuch ausgelegt und zusätzlich mit Haushaltspapier trockengetupft werden. Anschließend die Kräuter mit einer Schere grob zerschneiden, mit dem grobem Meersalz mischen und z.B. in einem Küchen-Cutter (Gerät zum Zerkleinern von Gemüse, Kräutern u.a.) fein zerkleinern.
Danach die Mischung auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech einige Tage an einem warmen Ort trocknen lassen. Stark verklumptes Salz zusätzlich nochmals kurz cuttern. Schützen Sie die fertige Salzmischung vor Feuchtigkeit, indem Sie zur Aufbewahrung gut verschließbare Behälter wählen.