Kinderspielplatz im Garten - Tipps für schöne Spielgeräte und ihren Aufbau

Foto: epr/Remmers/Kim Schneider/Adobe Stock

 

Kinder lieben es, auf Spielplätze zu gehen und sich beim Schaukeln, Rutschen und Klettern auszutoben. Toll ist es, wenn ein solches Spielparadies im eigenen Garten liegt. Welche Spielgeräte zu Hause geeignet sind, wo und wie sie sicher aufgestellt werden – darüber geben wir einen Überblick.

Mit dem Sandkasten fängt es an

Ein Klassiker bereits ab Krabbelalter ist der Sandkasten. Schon die Kleinsten lieben es, den Sand durch ihre Hände rieseln zu lassen und erste Buddelversuche zu starten. Die gängige Bauform ist quadratisch, es gibt aber auch runde und sechseckige Formen sowie Piratenschiffe.
Am besten, der Sandkasten ist nicht zu klein, damit auch ältere Kinder und Freunde darin Platz finden. Praktisch ist ein höhenverstellbares Sonnendach, das heruntergekurbelt gleichzeitig als Deckel dient.
Auf den Boden wird eine Vliesschicht gelegt. Dadurch vermischt sich der Sand nicht mit Erde. Sollte er doch einmal stark verunreinigt sein, tauscht man ihn aus. Gut geeignet ist Spielsand mit einer Körnung von bis zu 2 mm.

Foto: Marzanna Syncerz/ Adobe Stock Ein Sandkasten sollte nicht zu klein sein, damit auch ältere Kinder und Freunde darin Platz finden.
 

 

Rutschen für Kleine und Große

Die ersten Kletter- und Höhenerfahrungen machen Kinder beim Rutschen. Ein- bis Dreijährige probieren gern schon Minirutschen aus. Mit ihren zwei, drei Stufen sind sie viel niedriger als normale Rutschen, sodass die Kinder nicht tief fallen können.
Größere Kinder wollen länger und schneller rutschen. Das funktioniert mit höheren und steileren Rutschen. Neben einfachen Modellen mit Leiter sind Rutschen mit Strickleiternetz oder einem kleinen Haus auf der Plattform erhältlich.

Schaukeln für Wolkengucker

Ob Kleinkind, Schulkind oder Teenager: An einer Schaukel erfreuen sich Kinder besonders lang. Wer keinen Baum mit einem langen, stabilen Ast in einer Mindesthöhe von 2 m nutzen kann, verwendet einfach ein Gerüst. Hiermit kann auf einem breiten Grundstück auch eine Doppelschaukel installiert werden: auf der einen Seite eine Gitterschaukel für den jüngsten Nachwuchs, auf der anderen Seite eine Brettschaukel für das größere Geschwisterkind.

Foto: YuliyaKirayonak/Adobe Stock Eine Doppelschaukel ist ideal für Geschwister – Streit um die Schaukel gibt es so jedenfalls nicht.

 

Spielturm für Abenteurer

Für kleine Abenteurer ist ein Spielturm das Richtige. Es gibt Varianten, auf denen Kinder spielen, klettern, schaukeln und rutschen können. Viele Hersteller bieten Spieltürme modular an, das heißt, je nach Platzbedarf und Wunsch der Kinder können die Geräte selbst zusammengestellt oder später noch ergänzt werden.

Spielhaus – das eigene, kleine Reich

Auch das eigene Mini-Haus ist für viele Kinder ein Traum. Hier können die Kleinen Hausherr/-in sein und ungestört mit Freunden spielen. Platzsparend sind viele Häuser aus Kunststoff. Per Stecksystem werden sie schnell auf- und abgebaut. Das ist vor allem im Winter praktisch, wenn das Haus reingeholt und nach Bedarf innen aufgestellt wird.
Wer Holz bevorzugt, kann ein Blockbohlenhaus errichten. Die Seitenteile sind häufig vormontiert, was den Aufbau erleichtert. Im Winter kann man das Spielhaus umfunktionieren und zur Aufbewahrung von Gartengeräten nutzen.

Baumhaus oder Stelzenhaus

Schulkinder finden es spannend, wenn so ein Häuschen weiter oben liegt und nur durch Klettern zu erreichen ist. Heute noch beliebt ist ein Baumhaus. Hierzu ist ein alter, belastbarer Baum notwendig, dessen Tragfähigkeit vorher genau überprüft werden sollte.
Möglich ist es, einen Teil des Hauses mit Pfählen zu stabilisieren. Etwas leichter ist der Aufbau eines Stelzenhauses. Es bietet ein ähnlich luftiges Abenteuer und ist als Bausatz erhältlich. Meist lässt es sich mit Rutschen oder Klettergerüsten erweitern.

Gartentrampolin mit Netz

Kindern und Erwachsenen gleichermaßen viel Spaß bringt das Hüpfen auf einem Trampolin. Kleinkinder machen auf einem Mini-Trampolin ihre ersten Erfahrungen mit der Schwerkraft.
Für ältere Kinder benötigt man eine größere Springfläche, die sicherheitshalber von einem Netz umgeben ist. Gartentrampoline sind nicht immer wetterfest. Manche müssen vor dem Winter abgebaut werden.

Holz, Metall oder Kunststoff?

Die Qualität eines Spielgerätes ist abhängig vom Material und dessen Verarbeitung. Holzbretter und -bohlen sollten glatt geschliffen und nicht zu dünn sein. Imprägnierte Hölzer sind in den ersten Jahren wetterfest, auf Dauer hinterlassen Frost und Regen aber ihre Spuren, weshalb man sie pflegen muss. Dafür heizt sich Holz im Sommer nicht auf und wird im Winter nicht kalt, sodass Kinder ganzjährig auf den Geräten spielen können.
Metall ist anders als Holz nicht in der Lage, Temperaturen auszugleichen. Im Sommer kann eine Metallrutsche sehr heiß, im Winter sehr kalt werden. Dafür trotzt Metall der Witterung besser. Dennoch sollte das Material regelmäßig auf Roststellen überprüft und – wenn nötig – repariert werden.
Spielgeräte aus Plastik sind oft günstiger in der Anschaffung, halten aber nicht so lang. Kunststoffe in leuch­tenden Farben bleichen bei Sonne schnell aus. Zudem wird das Material mit der Zeit spröde. Dafür ist es leicht und lässt sich gut reinigen. Manche Hersteller bieten Recycling-Kunststoffe als ökologische Alternative an.
Das GS-Prüfzeichen gibt eine gute Orientierungshilfe, wenn es um die geprüfte Sicherheit von Produkten für Kinder geht. Auch der TÜV prüft regelmäßig Spielgeräte auf ihre Tauglichkeit.

Foto: Getty images/iStockphoto Spielgeräte aus Holz müssen stabil verleimt und verschraubt werden, sodass bei Belastung nichts wackeln kann.

 

Platzbedarf richtig einschätzen

Der Platzbedarf für Spielgeräte wird häufig unterschätzt. Eine einfache Schaukel benötigt bereits 20 m², ein Spielturm mit Rutsche über 35 m². Abstände zu Hauswänden, Gehwegen und Beeten müssen berücksichtigt werden, ebenso eine gewisse Entfernung zum Nachbargrundstück.
Zwar benötigen Hauseigentümer in der Regel keine Erlaubnis der Nachbarn, wenn sie ein Spielgerät errichten wollen, für einen besonders hohen Spielturm ist es dennoch ratsam, sich bei der zuständigen Gemeinde nach eventuell geltenden Richtlinien zu erkundigen.
Der beste Standort für Spielgeräte liegt im Schatten und ist durchgehend ebenerdig. Wichtig ist, den Rasen nicht komplett zuzustellen, sodass Kindern und Eltern noch Freiflächen für andere Freizeitideen im Garten bleiben.

Spielgeräte sicher aufbauen

Um große Spielgeräte dauerhaft zu fixieren, sollten die Pfosten mindestens 60 cm tief im Boden verankert sein. Die Bodenanker werden in der Regel in Zement gegossen. Bei schweren Böden können auch eindrehbare Bodenanker verwendet werden.
Wer Unterstützung benötigt, sollte sich beim Verkäufer erkundigen, ob dieser den Aufbau übernehmen kann. Alle Bauteile müssen stabil verleimt und verschraubt werden, sodass bei Belastung nichts wackeln kann. Schraubköpfe werden tief im Holz versenkt.

An Fallschutz denken

Im Schwenkbereich der Schaukel sowie am Ende der Rutsche benötigen Kinder einen Fallschutz. Das kann Sand, Kies oder auch ausgelegter Rindenmulch sein. Je höher das Spielgerät, desto weicher muss der Untergrund sein.
Auf einer Rasenfläche liegt die maximale Höhe bei 1,5 m. Bei Höhen darüber muss ein dämpfender Untergrund geschaffen werden mit mindestens 40 cm Tiefe. Eine Alternative sind Fallschutzplatten aus elastischem Gummigranulat. Hiermit kann auch auf hartem Boden ein Spielgerät errichtet werden.

Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sollten Erwachsene immer ein Auge auf spielende Kinder werfen. Kinder unter drei Jahren benötigen eine ständige Begleitung auf dem Gartenspielplatz.

Evelyn Steinbach
Freie Journalistin

 

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