Augen auf beim Hauskauf
Worauf Sie bei Gewächshäusern achten sollten
Das Angebot an Gewächshäusern für den Hobbygarten ist vielfältig. Und so groß wie das Angebot sind auch die Möglichkeiten der Nutzung. Je nach Ausstattung wird z.B. Orchideen, Kakteen oder anderen Exoten das passende Umfeld geboten oder „nur“ Gemüse angebaut.
Foto: mauritius images/FLPA/Alamy
Mit einem Gewächshaus können Sie Kulturzeiten verkürzen sowie die Erntesaison weit in den Winter hinein verlängern. Zudem sind die Pflanzen im Vergleich zum Anbau unter freiem Himmel durch das Gewächshaus vor ungünstigen Witterungseinflüssen, vor allem vor starkem Wind, Regen und Schnee, geschützt.
Grundfläche
Die wichtigste Frage vor dem Kauf ist, wie groß die Grundfläche sein soll. Wird sie zu klein gewählt, stößt die Anbauplanung schnell an ihre Grenzen. Für genügend Vielfalt, Ertrag und ausreichend Bewegungsfreiheit bei der Pflanzenpflege empfiehlt es sich, eine Grundfläche von mindestens 10 m² zu wählen.
Genauso wichtig ist auch die Höhe der Konstruktion. Bei zu geringer Firsthöhe (höchster Punkt in der Dachmitte) stoßen die Pflanzen schnell ans Dach und die an den Scheiben anstehenden Blätter verbrennen. Ist sie zu hoch gewählt, werden das Lüften bei Dachlüftungen sowie das Aufbinden von Gemüsepflanzen beschwerlicher. Eine Firsthöhe von 2,5 m ist ideal, denn diese Höhe bietet ein ausreichend großes Luftvolumen für eine ausgewogenere Temperatur.
Konstruktion
Sie kann entweder aus Holz, Kunststoff oder Aluminium bestehen. Holz wirkt besonders natürlich, ist aber pflege- und reinigungsintensiv. Häufigstes Material ist Aluminium. Es ist stabil und dabei leicht, einfach in der Handhabung und langlebig.
Kunststoff, häufig in Verbindung mit einem Metallkern, ist ebenfalls langlebig, pflegeleicht und stabil. Überdies entstehen bei Kunststoff keine Kältebrücken, was sich besonders in den Übergangszeiten oder beim Einsatz einer Heizung (Frostwächter) günstig auf die Innentemperatur auswirkt.
Eindeckung
Es stehen Glas, PE-Folie sowie Stegdoppel- oder -dreifachplatten aus Kunststoff zur Verfügung. Die günstigste Variante ist Folie. Allerdings kühlen Folienhäuser schneller aus, und die Folie muss regelmäßig ausgetauscht werden. Bei Glaseindeckung sollte auf Sicherheitsglas geachtet werden, das aber nur als bedingt bruchfest gilt.
Die Vorteile von Stegplatten aus Kunststoff sind ihre Langlebigkeit, die Bruchsicherheit und eine höhere Isolierwirkung (U-Wert) aufgrund der Luftkammern im Inneren. Zudem besitzen sie einen Schattierungseffekt, was die direkte Sonneneinstrahlung vermindert und Verbrennungen auf Blättern vorbeugt. Achten Sie auch auf Abdichtungen für die Stegplatten, um Verschmutzungen durch eintretende Feuchtigkeit zu verhindern.
Foto: dbrus/Fotolia
Fundament
Um die Stabilität des Gewächshauses sicherzustellen, sollte es auf einem soliden Fundament errichtet werden. Grundsätzlich stehen zwei Typen zur Wahl: das Punkt- und das Streifenfundament.
Beim Punktfundament werden mehrere Löcher in den Boden gegraben, in die die sogenannten Anker einbetoniert werden. Tipp: Für eine leichtere Ausrichtung können Sie zuvor Kunststoffrohre (Durchmesser ca. 15 cm, Länge 35 cm) in die Löcher einbetonieren. Die Anker können so in die Rohre gestellt und diese erst nach dem Aufstellen des Hauses einbetoniert werden. Das Streifenfundament gibt es fertig aus Aluminium bzw. kann betoniert oder mit geeigneten Steinen gemauert werden.
Lüftung
Besonders in den Sommermonaten ist eine ausreichende Belüftung wichtig. Denn zu hohe Temperaturen (über 25 °C) bedeuten für viele Pflanzen Stress. In den Übergangsmonaten ist dagegen zu hohe Luftfeuchtigkeit, die Krankheiten wie Mehltau, Grauschimmel oder Braunfäule begünstigt, das Problem. Für ausreichendes Lüften sollte die Lüftungsfläche rund 25 % der Grundfläche betragen.
Foto: Wama
Die häufigste Lüftungsform sind Dachfenster. Sie können mit automatischen Fensteröffnern kombiniert werden. Dabei ist der Zylinder mit einem thermoempfindlichen Gas gefüllt, das sich beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur ausdehnt und das Fenster hebt. Verschiedene Gewächshausmodelle lassen sich über die Dachlüftung hinaus mit einer Seitenlüftung und zusätzlichen Lüftungsklappen in den Türen kombinieren.
Beete oder Töpfe
Bodenbeete haben besonders im Sommer den Vorteil, dass ein größerer Wasser- und Nährstoffvorrat zur Verfügung steht. Nachteilig ist, dass sich die Erde mit Pilzsporen und anderen Krankheitserregern anreichern kann. Dies erhöht den sogenannten Befallsdruck auf die Kultur im Folgejahr.
Foto: Wama
Zudem wird trotz Fruchtwechsels der begrenzte Raum intensiv beansprucht. Deshalb sollten Sie ca. alle drei Jahre die Erde austauschen.
Die Alternative ist die Kultur der Pflanzen in Töpfen, entweder am Boden oder auf Tischen und Regalen. Auf diese Art erhalten die Pflanzen jedes Jahr frisches Substrat. Jedoch ist der Aufwand beim Gießen groß und das Bewegen von Erdsäcken und Töpfen erheblich.