Von Gerätelager bis Wochenendhaus
Gartenhäuser im Grünen wieder im Trend
Foto: Blockhausbau Josef Hummel
Ein zusätzliches Refugium im Grünen – wer träumt nicht davon? Praktisch und wohnlich zugleich sind Gartenhäuser. Ob als reines Gerätelager, als Hobbywerkstatt oder sogar als zweites Wohnzimmer oder ruhiges Homeoffice: Es gibt unzählige Nutzungsideen für so ein Minihaus. Wir geben Tipps zur Planung.
Ein Gartenhaus ist das ganze Jahr über nützlich: Im Winter als Stauraum für Rasenmäher, Gartenmöbel und Fahrräder. Im Sommer als Rückzugsort im Grünen, wo Sie jederzeit entspannen, arbeiten und Gäste empfangen können. Zudem kann so ein Zweithaus ihre Grünfläche bereichern und ihr Struktur geben.
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Romantische Gartenlaube oder großzügiges Freizeithaus?
Das klassische Gartenhaus mit schmaler Eingangstür, quadratischen Sprossenfenstern und gedecktem Satteldach kennt jeder. Es wird häufig als naturfarbenes Blockbohlenhaus oder als rotes, weißes oder blaues Schwedenhaus für den Garten angeboten. Daneben sind viele neue Bauformen und Ausstattungen auf dem Markt: etwa extravagante Designhäuser mit runden Fenstern und Pultdach mit Oberlichtern oder kubische Loungehäuser mit bodentiefen Fenstern und Flachdach.
Große Gartenhäuser mit zwei Räumen und mehr ähneln einem Wochenendhaus. Eine überdachte Veranda oder Terrasse bietet auch einen geschützten Unterschlupf im Freien. Manchmal ist auch eine Sauna integriert.
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Bevor Sie sich für eine Variante entscheiden, überlegen Sie, ob sich das Gartenhaus mit dem Wohnhaus stilistisch ergänzen soll oder ob Sie bewusst eine Abgrenzung schaffen wollen. Entscheiden Sie, ob es sich harmonisch in Ihre Gartengestaltung einfügen oder alle Blicke auf sich ziehen soll. Neben dem Design trägt auch die Größe des Gartenhauses dazu bei. Prüfen Sie, wieviel Platz Sie in Ihrem Garten dauerhaft bereitstellen können.
Ein kleines Gerätehaus benötigt oft nur eine Grundfläche von 2–5 m², für mehr Komfort sollten Sie mindestens 9 m² einplanen. Wenn Sie das Haus nicht nur als Gerätelager nutzen möchten, sollte es groß genug sein, um einen Stauraum und ein Wohnzimmer einzurichten. Am besten trennen Sie beide Bereiche optisch voneinander, wenn nur ein großer Raum vorhanden ist.
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Oder Sie lagern nur im Winter Ihre Gartenwerkzeuge, Fahrräder und Co. im Haus und gestalten es im Sommer als Gartenlounge, Mini-Büro oder Gästezimmer. Sollen Pflanzen im Gartenhaus überwintern, sind große Fenster sowie ein heller Standort ideal. Eine Glasfront lässt zudem kleine Räume größer erscheinen, da Sie dann einen schönen Weitblick genießen können.
Metall, Kunststoff oder Holz?
Die meisten Gartenhäuser bestehen nach wie vor aus Holz. Naturfarbenes Holz passt in jede Gartenlandschaft, während die Alternativen – Kunststoff und Metall – eine bewusste Alleinstellung schaffen. Häufig werden Geräteschuppen aus Metall (Stahl und Aluminium) gefertigt, da sie sehr robust sind und jeder Witterung standhalten. Eine Wartung, ausgenommen vom Nachölen der Türen, ist selten notwendig.
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Etwas leichter vom Material her, aber ebenso einfach aufgebaut und zu pflegen, ist Kunststoff. Gute Kunststoffhäuser sind wetter- und UV-beständig. Achten Sie darauf, dass der Hersteller recycelbaren Kunststoff verwendet, so muss kein neues Erdöl für das Material verbraucht werden.
Für Holzhäuser werden Fichte, Kiefer und Tanne eingesetzt. Besonders beliebt sind nordeuropäische Hölzer, das kühlere Wetter und die kürzere Vegetationszeit wirken sich positiv auf die Holzeigenschaften aus. Das Holz wächst langsamer und ist dadurch härter und widerstandsfähiger als im Süden Europas.
Natürlich können Sie ein Gartenhaus auch aus Eiche und Buche bauen, die mindestens genauso widerstandsfähig sind. Allerdings sind diese Holzarten deutlich teurer.
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Je dicker die Wandstärke, desto stabiler und gedämmter ist das Haus. Zum Vergleich: Bei einem Gerätehaus reicht eine Wandstärke von 19 mm. Soll ein Freizeithaus oder Arbeitsplatz entstehen, ist eine Wandstärke ab 40 mm empfehlenswert. Bei einem Wochenend- oder Gästehaus halten mindestens 70 mm den Raum warm.
Wenn Sie Ihr Gartenhaus ganzjährig wohnlich nutzen wollen, sind doppeltverglaste Fenster ratsam. Eine einfache Verglasung spendet zwar genauso viel Licht, lässt aber mehr Kälte durch.
Foto: Blockhausbau Josef Hummel
Bauvorschriften der Gemeinde beachten
Bevor Sie Ihr Traumhaus bestellen, sollten Sie auch einen Blick auf die baurechtlichen Vorschriften in Ihrer Gemeinde werfen. Außer im sogenannten „Außenbereich“ können Gartenhäuser mit einem Brutto-Rauminhalt von maximal 75 m³ in Bayern ohne ein Baugenehmigungsverfahren errichtet werden (Art. 57 Abs. 1 Nr. 1a BayBO). Gartenhäuser müssen in Bayern auch keine Abstandsflächen einhalten, wenn die Wände im Mittel nicht höher als 3 m sind und die Grenzbebauung eine Gesamtlänge je Grundstücksgrenze von 9 m nicht überschreitet (Art. 6 Absatz 7 Satz 1 Nr. 1 BayBO). Baulinien oder Baugrenzen (z.B. in einem Bebauungsplan) müssen Sie jedoch beachten. Ihre Baubehörde teilt Ihnen auch mit, für welche Schneelast das Dach Ihres Gartenhauses gerüstet sein sollte.
Eigener Aufbau oder Montage-Service
Sind die rechtlichen Fragen geklärt, wird der genaue Stellplatz festgelegt. Das Haus sollte gut zu erreichen sein, aber etwas abseits vom Wohngebäude stehen. Spielen Kinder im Gartenhaus, sollten Sie es von Ihrer Wohnung aus beobachten können.
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Wenn kein gepflasterter Untergrund vorhanden ist, sorgt ein Fundament für den sicheren Stand. Eine gegossene Betonplatte, ein Streifenfundament, eine Fläche aus Gehwegpatten oder ein Punktfundament sollten Sie entsprechend den Angaben des Herstellers vorbereiten. Wichtig ist, dass das Fundament absolut eben ist, weil sich darauf die gesamte Konstruktion stützt. Einige Hersteller bieten ihre Gartenhäuser im Bausatz an, d.h. Sie bekommen vorgefertigte Bauelemente, die Sie nach einer Anleitung zusammenstecken und verschrauben.
Blockbohlen verbinden Sie im Nut- und Federsystem, sie sind an der Kopfseite eingekerbt. Spezielles Werkzeug ist für den Aufbau nicht notwendig, sodass geübte Heimwerker das Haus selbst aufbauen können. Alternativ bieten viele Hersteller einen Montage-Service an.
Kochen, arbeiten, übernachten – Was ist erlaubt?Gartenhäuser müssen immer dann vom Bauamt genehmigt werden, wenn sie dauerhaft bewohnt werden. Das kann bereits der Fall sein, wenn Ihr Besuch häufiger im Haus übernachtet oder Sie ein Büro einrichten wollen. Hier wird dann spätestens auch ein Strom- und Wasseranschluss notwendig, evtl. auch eine Küche und Toilette. |
Weitere InformationenFinnhaus-Vertrieb M. Wolff GmbH GarDomo – Design Gartenhäuser gartana GmbH & Co. KG Gartenhauptdarsteller Blockhausbau Josef HUMMEL e.K. Karibu Holztechnik GmbH Lugarde WEKA Holzbau GmbH ZweitHaus GmbH |