Frisch aus dem Garten auf den Grill
Fleisch ist mein Gemüse – so oder so ähnlich lautet das Motto vieler Grillfans. Wie gut, dass Sie sich nicht für das eine und gegen das andere entscheiden müssen. So richtig rund und genussvoll wird der Grillabend mit einer bunten Mischung aus Gemüse und Salat, Fleisch und Wurst, Dips und gartenfrischer Kräuterbutter.
Foto: Scheu-Helgert
(Fast) alles ist grillbar
Jetzt im August reifen sie grillfertig heran: Tomaten gibt es bereits in allen Größen, Zucchini kommen hinzu und bald auch Zuckermais, zum Monatsende vielleicht schon Auberginen. Wenn Sie das Gemüse ein paar Stunden vor dem Grillen in eine Marinade einlegen, wird es besonders lecker und würzig.
Saftiges Gemüse brutzeln Sie am besten nicht direkt auf dem Rost, sondern in Grillschalen. Zuckermais-Kolben garen Sie zuerst zehn Minuten lang in leicht gezuckertem Wasser (ohne Salz) mit ein paar Butterflöckchen. Anschließend legen Sie die Kolben unter fleißigem Wenden und Nachbuttern zum leichten Anrösten auf den Rost und bestreichen sie vor dem Essen mit Kräuterbutter. Unter den Tomaten sind die festfleischigen, länglichen Roma-Typen am besten zum Grillen geeignet.
Zum Marinieren schneiden Sie Zucchini einige Stunden vor dem Grillen in etwa 1 cm dicke Längsscheiben und beträufeln sie in einer Schüssel mit Zitronensaft. Dann rühren Sie eine Marinade aus fein gewürfelten Knoblauchzehen mit reichlich Olivenöl, Salz, Pfeffer und edelsüßem Paprikapulver an und bestreichen die Scheiben damit. Anschließend abdecken und einige Stunden ziehen lassen.
Mit Auberginen können Sie ähnlich verfahren. Oder Sie bestreichen die Auberginenscheiben zunächst nur mit Öl, grillen die erste Seite und würzen die Gemüsescheiben erst nach dem Wenden mit einer Mischung aus etwas Öl, Knoblauchstückchen, Salz, Pfeffer, Paprika und fein geschnittenen Kräutern wie Rosmarin, Thymian oder Basilikum. Das hat den Vorteil, dass die Kräuter nicht verbrennen.
Kräuterbutter
Zu saftigen Steaks und leckerem Grillgemüse ist Kräuterbutter, egal ob mit oder ohne Knoblauch, die ideale Begleitung. Zur Verarbeitung sollte die Butter Zimmertemperatur haben. Nun kneten Sie Salz und Pfeffer, ein wenig Zitronensaft sowie nach Belieben sehr fein gewürfelte Knoblauchzehen in die Masse.
Praktisch ist es auch, die geputzten Knoblauchzehen zusammen mit Salz mit der Breitseite eines Messers zu zerdrücken. Für feinere Zubereitungen nehmen Sie nur den ausgepressten Knoblauch-Saft. Kleinere Mengen Kräuterbutter können Sie einfach durch die Zinken einer stabilen Gabel drücken, für größere nehmen Sie einen Pürierstab oder das Handrührgerät.
Für eigene Kräuterbutter-Kreationen eignen sich auch Wildkräuter wie junge Schafgarbenblätter oder die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Beide Zubereitungen können Sie mit den passenden Blüten dekorieren. Oder sie experimentieren einmal mit einer fein geschnittenen Mischung aus Knoblauch und Kräutern wie Petersilie, Thymian und Salbei.
Meine Lieblingsbutter entsteht aus den schmalen Blättern des Zimmerknoblauchs (Tulbaghia violacea). Einige mit verarbeitete Blüten verleihen ihr hellviolettfarbene Tupfen. Ohnehin wird jede Kräuterbutter mit fein geschnittenen farbigen Blüten zum Hingucker: Bestens geeignet sind violettfarbene Schnittlauchblüten, himmelblaue Kornblumen oder Borretschblüten sowie gelbe oder orangefarbene Ringelblumen.
Unser Genießer-TippSchnelles Grill-Gemüse können Sie aus unterschiedlich gefärbten Möhren, Fruchtgemüse, Mini-Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch ohne großen Aufwand zubereiten. Schneiden Sie das Gemüse in etwa 2 cm große Würfel und mischen Sie die fein gehackten Zwiebeln und den Knoblauch darunter. Legen Sie die Mischung in Grillschalen oder in Alufolie auf den Rost und beträufeln Sie das Ganze großzügig mit Olivenöl. Dann nur noch mit Salz und Pfeffer würzen, mit frischen Gartenkräutern bestreuen und ab und zu wenden. Nach etwa 20 Minuten ist das leckere Gemüse-Allerlei schon fertig. |