Die Mahonie - mehr als ein Zierstrauch
Die Mahonie (Mahonia aquifolium) ist ein bis zu 150 cm hoher, immergrüner Zierstrauch aus Nordamerika und verwandt mit der in Europa heimischen Berberitze (Berberis). Das Sauerdorngewächs schmückt sich im April und Mai mit schwefelgelben Blüten, ab August mit erbsengroßen, königsblauen Beeren und im Herbst mit dunkelroten Blättern, die den Winter über haften bleiben.
Foto: Buchter-Weisbrodt
Bequemer Gartengast
Reich tragender Beerenlieferant, mit kargem Boden und notfalls auch mit Halbschatten zufrieden, schnittverträglich und frosthart, und sie wird selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht – die Mahonie ist zurecht weit verbreitet. Wie alles Beerenobst ist auch die Mahonie für eine Mulchabdeckung dankbar.
Es gibt viele Ziersorten im Handel. Als Wildobst eignen sich ‘Jupiter’, ‘Mirena’ und ‘Pamina’ besonders gut. Ihr dunkelroter Saft schmeckt zitronenartig aromatisch. Die 150 cm hohe Sorte ‘Jupiter’ hat eiförmige Früchte und ist leicht mehltauanfällig, bildet aber keine Ausläufer.
‘Mirena’ (130 cm) wächst etwas aufrechter und dichter, ebenfalls ohne Ausläufer. Die Sorte trägt besonders reich (elliptische Beeren), Mehltau und Rost sind äußerst selten.
‘Pamina’ ist eine Artkreuzung, wird nur 80 cm hoch und bildet Ausläufer. Sie blüht extrem reich und hat runde Beeren, Mehltau kommt kaum vor.
Mahonien verwerten
Die Blüten lassen sich als Salatzugabe oder gekocht als Limonadenzusatz und in Suppen essen. Die Beeren sollten eher spät geerntet werden, da sie sich dann leichter pflücken lassen.
Weil sie an den Triebspitzen sitzen, ist die Ernte einfach. Die Beeren sollten grundsätzlich gut reif sein, unreif verursachen sie Brechdurchfall. Am besten schmecken sie nach dem ersten Frost.
Vögel lieben Mahonienbeeren über alles und leeren den Strauch schon vor Frostbeginn. Man kann das Problem aber lösen, indem man vor den Vögeln erntet und die Wirkung des Frostes mithilfe der Gefriertruhe herbeiführt. Mahoniensaft eignet sich ideal als karminrote, fruchtige Beimischung zu milden Säften, als Joghurtzugabe, für Gelees, Wein und Likör.
Hoher Heilwert
Vollreife Beeren enthalten nur winzige Mengen giftige Alkaloide (0,05 %), sie bauen sich beim Lagern und Trocknen ab. Die Zweigrinde enthält jedoch 2 bis 5 %, die Wurzelrinde 7 bis 16 %. Die sauren Früchte sind roh und gekocht ein sanftes Abführmittel. Sie lassen sich gut trocknen und dann ganzjährig in kleinen Mengen als Verdauungshilfe nutzen.
Wurzeltee hilft ebenfalls bei Verdauungsbeschwerden, er stärkt auch die Nieren und hilft bei Leber-/Gallenleiden – aber nur mit ärztlicher Begleitung anwenden! Wurzelrindensalbe gilt als wirksames, verträgliches Mittel gegen Hautekzeme und Schuppenflechte. Die antimikrobielle Wirkung des enthaltenen Berberins wird auch bei Akneproblemen genutzt.