Clever planen – entspannt ernten
Foto: Scheu-Helgert Der Gemüseanbau im eigenen Garten schreckt manch Hobbygärtner ab: „Das macht ja sooo viel Arbeit … “ Der Blick über fremde Zäune offenbart den Ursprung solcher „Erkenntnis“: In vielen Gärten fehlen ganz einfache praktische Einrichtungen, die das Pflegen und Ernten von eigenem Gemüse erleichtern!
Nehmen wir diese Beobachtung zum Anlass, um in den ruhigen Gartenwochen des Jahres einmal über grundlegende Verbesserungsmöglichkeiten im eigenen Garten nachzudenken und das zu planen, was uns die Arbeit erleichtert. Natürlich lassen sich nicht alle Ideen auf einmal verwirklichen, aber wie wäre es z.B. mit einem …
Wasseranschluss
Nicht nur im vergangenen Sommer, in jedem Jahr reicht den meisten Gemüsearten der natürliche Niederschlag nicht aus: Sie benötigen zusätzliches Wasser, wenn sie zügig heranwachsen und zart munden sollen. Dafür legen Sie am besten einen ¾-Zoll-Anschluss mit einer Zapfstelle an den Rand oder mitten in Ihre Gemüseanbaufläche. Natürlich tut es auch eine ½-Zoll-Leitung, wie ich sie selbst – bedingt durch eine kleine Unachtsamkeit in der Planungsphase – habe. Man steht beim Gießen allerdings etwas länger im Garten …
Die Sommerleitung muss rechtzeitig vor den frostigen Monaten entleert werden können. Am einfachsten ist der Anschluss an die allgemeine Wasserversorgung. Umweltfreundlicher ist eine Regenwasserzisterne mit einer kräftigen Pumpe.
Ebenso wichtig wie der richtige Anschluss ist für eine bequeme Bewässerung auch ein leistungsfähiges Profi-Gießgerät, das über eine sog. GEKA-Kupplung an den Schlauch montiert wird. Meine Profibrause liefert pro Zeiteinheit doppelt so viel Wasser wie ein Modell aus dem Baumarkt. Doch auch dieses erfüllt seinen Zweck – Sie stehen damit beim Gießen halt wieder länger im Garten … Wichtig ist in jedem Fall: Reinigen Sie das Gießgerät regelmäßig, denn durch verschmutzte Brausen fließt das Wasser langsamer. Folge: Das Gießen zieht sich in die Länge.
Waschplatz
In meinem Garten habe ich die Wasserzapfstelle gleich so eingerichtet, dass sie auch als Waschplatz für das Gemüse dient. Auf einem ausrangierten Bad-Hocker steht eine kleine Blechwanne.
Die Wanne ist beim Reinigen von Wurzelgemüse viel praktischer als ein Waschbecken mit Ablauf: Erdklümpchen und Pflanzenteile, die sich beim Waschen lösen und einen Abfluss verstopfen würden, sind im Becken kein Problem: Sein Inhalt kommt nach dem Waschen mit Schwung aufs nächste Beet, wo Erde und Waschwasser bestens aufgehoben sind.
Für eine größere Ernte ist eine zusätzliche Ablagefläche praktisch. Meist muss man zweimal waschen. Für hartnäckige Fälle hängen eine Bürste und ein Messer bereit. In die Küche kommen bei mir nur saubere Gemüseteile – das reduziert den weiteren Aufwand.
Pflegeleichte Wege
Am schönsten sind Lattenroste (immer vier Dachlatten, im Abstand von je 2 cm auf Querhölzer montiert). Im Schaugarten der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim nutzen wir gehäckseltes Chinaschilf als Belag für die Wege zwischen den Beeten, notfalls auch Stroh oder Holzwolle. Diese Materialien binden jedoch Stickstoff aus dem Boden und entziehen unseren Pflanzen so einen wichtigen Nährstoff. Daher ist es wichtig, Chinaschilf und Co. im Herbst von den Wegen zu entfernen und zu kompostieren.
Rindenmulch gehört nicht in den Gemüsegarten! Mit ihm gerät im Vergleich zu den oben genannten Materialien deutlich mehr Stickstoff bindende Substanz ins Erdreich. Mulch dringt unvermeidlich in den Boden ein und entzieht ihm Unmengen an Stickstoff.
Arbeitstisch
Am besten unter einem Vordach aufgehoben ist ein kleiner Tisch, unter dem Sie Töpfe, Aussaatschalen und Erden bereithalten. Ob Campingtisch oder edles Naturholzmöbel – so ist alles griffbereit, wenn man schnell eine Jungpflanze eintopfen möchte oder eine Nachsaat fällig ist.
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