Blütenwunder im Winter
Christ- und Lenzrosen
Foto: Lois GoBe/Adobe Stock
Welcher Gartenbesitzer kennt das nicht? Man geht in den Garten und ist sofort in einer anderen Welt, in der man den grauen Alltag schnell vergisst. Hier begrüßen uns im Lauf des Jahres die verschiedenen Blüten. Auch im Winter und im zeitigen Frühjahr lassen sich im Staudenbeet Blüten genießen. Die Winterblüher der Gattung Helleborus bieten eine Vielzahl an Züchtungen, die für jeden Garten den passenden Hingucker liefern.
Christrosen (Helleborus niger) und Lenzrosen (Helleborus orientalis) gehören zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae). Die winterharten Pflanzen sind sehr pflegeleicht, robust und langlebig. Am passenden Standort können sie durchaus 25 Jahre alt werden. Auch die Blätter sind dekorativ, groß und tiefgrün. Da sie wintergrün sind, sind sie rund ums Jahr ein Hingucker. Im Frühling, wenn die neuen Blätter austreiben, wird das überwinterte Laub oft unansehnlich und vergilbt. Dann sollten Sie es entfernen.
Natürliche Vorkommen von Helleborus finden sich von Europa über Kleinasien bis nach Zentralasien. Die Wildarten haben lediglich fünf Blütenblätter. Viele Züchtungen weisen halbgefüllte oder dicht gefüllte Blüten auf, dennoch haben auch sie noch zahlreiche Staubblätter.
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Der passende Platz
Achten Sie bei der Standortsuche unbedingt darauf, dass Christ- und Lenzrosen im Sommer nicht in der heißen Mittagssonne stehen. Daher eignen sich besonders Beete im Halbschatten unter laubabwerfenden Gehölzen.
Staunässe vertragen Helleborus nicht gut, der Boden sollte durchlässig und am besten kalk- und lehmhaltig sein. Da es sich um Starkzehrer handelt, benötigen Christ- und Lenzrosen nährstoffreiche Gartenerde, die auch regelmäßig gedüngt werden sollte. Hierbei hilft auch das abgeworfene Laub der Gehölze, also: im Herbst liegen lassen!
Foto: www.helleborus.de Christrose ‘HGC® Jacob’ Christrose ‘HGC® Jonas’ Christrose ‘HGC® Wintergold’ (Foto) |
Pflanzen und vermehren
Heben Sie das Pflanzloch sehr großzügig aus und lockern den Boden tief, damit die Wurzeln weit in das Erdreich eindringen können. Pflanzen Sie Helleborus am besten im Zeitraum von September bis April in den feuchten, frostfreien Boden. Im Sommer erschweren Hitze und Trockenheit das Anwachsen. Christ- und Lenzrosen bilden in der kalten Jahreszeit die meisten Wurzeln aus. Auf Verletzungen des Wurzelwerkes reagieren die Pflanzen empfindlich, daher sollten Sie sie in Ruhe wachsen lassen. Umgraben oder Hacken in der Nähe sind tabu.
Sie können Ihre Lieblingssorten nach einigen Jahren durch Teilung vermehren. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im September oder direkt nach der Blüte – dann bilden die Pflanzen schnell neue Wurzeln.
Vorsicht bei Flecken und Streifen
Obwohl die meisten Helleborus robust und wüchsig sind, ist ein Pilz weit verbreitet, der die Blätter mit braunen und schwarzen Flecken überzieht – die Schwarzfleckenkrankheit (Coniothyrium hellebori). Wenn sie auftritt, sollten Sie die befallenen Blätter bodennah entfernen.
Wenn dünne Linien auf den Blättern und Stängeln auftreten, handelt es sich meist um den Schwarzen Tod (Helleborus net necrosis virus), eine Viruserkrankung. Hier hilft bei starkem Befall nur, die Pflanze umgehend auszugraben und über den Hausmüll zu entsorgen.
Foto: yuri-ab/Adobe Stock
Die Züchtung geht weiterNeben Christrosen und Lenzrosen gibt es rund 20 weitere Helleborus-Arten. Da sie sich leicht untereinander kreuzen lassen, gibt es zahlreiche Art-Hybriden. Sie haben das Sortiment bereichert, und es sind viele reichblütige und vitale Sorten auf den Markt gekommen. Dazu gehören etwa die Schneerosen, in die mediterrane Helleborus-Arten eingekreuzt wurden und die bereits im Dezember blühen. Und auch Lenzrosen und Christrosen wurden miteinander gekreuzt. Daraus entstand etwa die HGC® Winter Ballet®-Serie mit großen, aufrechtstehenden Blüten von Rot und Rosa über Cremegelb und Weiß bis hin zu zweifarbigen Sorten. |
Viele Wochen Blütenzauber
Die weiß blühenden Christrosen erfreuen uns bereits ab Ende November mit ihren Blüten. Dabei erscheinen die Blüten in Frostperioden schon einmal eher schlaff. Dies rührt daher, dass die Pflanze zur Steigerung des Salzgehaltes in der Blüte und damit als Frostschutz Wasser nach unten in die Wurzeln ableitet. Sobald der Frost vorbei ist, richten sich die Blüten wieder auf und strahlen.
Foto: www.helleborus.de
Die Blüten der Lenzrosen erscheinen von Februar bis April in vielen Farben – von Weiß über Hellgelb, Rosa und Rot bis nahezu Schwarz. Einige Sorten weisen zudem Punkte, Streifen oder farbige Ränder auf. Je nach Blütenfarbe können Sie mit Lenzrosen und Zwiebelblumen wie Winterlingen, Schneeglöckchen oder Lerchensporn kontrastreiche Gartenbilder gestalten.
Alle Helleborus-Arten sind giftig. Einige Arten wurden bereits in der Antike medizinisch verwendet, etwa die Christrose zur Heilung von „Torheit“. Vorsicht ist beim Schneiden geboten, da der austretende Saft Hautreizungen verursachen kann.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Beginn einer großen Helleborus-Leidenschaft: In Gartencentern und auf Wochenmärkten finden Sie von November bis zum Frühling eine riesige Auswahl wunderschöner Sorten.