Blühende Kübelpflanzen für die Wohnung
Farbtupfer gegen das Wintergrau
Für leidenschaftliche Sonnenanbeter und Liebhaber üppiger Blütenpracht gibt es keine so unangenehme Zeit wie die tristen, trüben Wintermonate. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe im Winter blühender Kübelpflanzen, die dem „Winterblues“ mit bunten Farbtupfern entgegenwirken können. Dafür bedarf es nicht unbedingt eines Wintergartens, auch in hellen Treppenhäusern oder am Fenster kühlerer Räume ist mit diesen Pflanzen einiges möglich.
Gelb wie die Sommersonne
Foto: Thomas Neder
Die leuchtend gelb blühenden Akazien, wie die aus Australien stammende Silberakazie (Acacia dealbata), gehören zu den klassischen Winterblühern. Blühbeginn und -dauer richten sich nach der Temperatur. Bei 10 °C erscheinen die Blüten um die Weihnachtszeit, bei 5 °C im Spätwinter. Die Blüten verströmen dabei einen angenehmen Duft.
Die Pflanzen vertragen keinen Kalk und reagieren auf zu kalkhaltiges Gießwasser schnell mit Blattaufhellungen (Chlorosen). Viele im Handel erhältliche Pflanzen sind deshalb auf die robuste Unterlage A. retinoides veredelt. Sie sind zwar etwas teurer als aus Samen oder Stecklingen gezogene Exemplare, dafür aber deutlich pflegeleichter. In ein durchlässiges Substrat getopft und hell und kühl aufgestellt, ergeben sich bei der Kultur kaum Schwierigkeiten.
Nach der Blüte schneiden Sie die verblassten Blütenstände ab oder nehmen zu lang gewordene Äste auf kurze Nebentriebe nahe dem Hauptstamm zurück. Insgesamt wird ein Schnitt gut vertragen. Er bietet die Möglichkeit, den kräftigen Wuchs auf 1,5 bis 2 m zu begrenzen. Im Sommer ist ein Ausflug ins sonnige Freiland angebracht.
Die Pflanzen kommen mit wenig Dünger aus, da sie in Symbiose mit einem Wurzelbakterium leben. Es reicht daher die halbe Dosis der üblichen Menge eines Blumendüngers, wöchentlich vom Frühling bis in den Spätsommer, aus.
Divenhaft schön
Foto: Thomas NederSchon der Name verspricht Verheißungsvolles, und tatsächlich kann man sich an den tiefvioletten Blüten der aus Südamerika stammenden Prinzessinnenblume (Tibouchina urvilleana) kaum sattsehen. Die einzelnen Blüten verblassen zwar schon nach kurzer Zeit, es folgen aber ständig neue.
Trotz ihrer Herkunft mögen es die Pflanzen im Winter mit Temperaturen um 10 °C kühl. Leider neigen die Pflanzen zu einem etwas sparrigen Wuchs. Sie können sich jedoch behelfen, indem Sie vom Frühjahr bis in den Sommer die Neuaustriebe nach dem zweiten Blattpaar mehrmals entspitzen. Hierdurch lässt sich die Prinzessinnenblume, die am Naturstandort zu einem Großstrauch heranwächst, relativ kompakt halten.
Im Sommer möchte es die exotische Schönheit gerne luftig. Am besten sagt ihr dann ein halbschattiges Plätzchen im Freien zu. Das Substrat sollte leicht sauer sein. Am besten mischen Sie handelsübliche Blumenerde beim Umtopfen mit Azaleenerde und etwas Blähton. Eine Düngung erfolgt vom Frühling bis in den Herbst alle ein bis zwei Wochen mit einem Blumendünger, im Winter etwa einmal pro Monat.
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Gute-Laune-Blüten
Foto: Thomas NederDie Abutilons (Abutilon-Hybriden auch Zimmerahorne oder Schönmalven) sorgen mit ihren bunten Blütenfarben in der kalten Jahreszeit für gute Laune. Am besten sagen ihnen hier temperierte, helle Räumlichkeiten mit Temperaturen um die 10 °C zu.
Die Farbpalette reicht von schlichtem Weiß über Gelb (‘Lemon Queen’) und Rosa (‘Orange Vein’) bis zu Rot (‘Feuerglocke’). Viele Sorten zählen zu den sog. Darwinii-Hybriden und besitzen ahornähnliche Blätter. Während diese Hybriden kräftig nach oben wachsen und 2 bis 3 m hoch werden können, wächst z.B. der Rio Grande Abutilon (Abutilon megapotamicum) mit seinen dünnen Trieben eher hängend. Er lässt sich deshalb gut als Ampelpflanze verwenden.
Ein schöner Blickfang sind auch die weiß-grün panaschierten Arten, die alleine schon durch ihr Laub wirken. Hierzu zählt z.B. Abutilon pictum ‘Thompsonii’.
So pflegeleicht die Pflanzen auch sind, ein Standortwechsel während der Blütezeit oder eine vernachlässigte Pflege wird schnell mit dem Abwerfen von Blättern und Blüten quittiert. Ein Rückschnitt im Frühjahr wird gut vertragen und fördert einen buschigen Aufbau. Den Sommer verbringen die Pflanzen am besten sonnig platziert im Freiland. Eine Düngung empfiehlt sich vom Frühling bis in den Herbst einmal wöchentlich mit einem Blumendünger.
Fast vergessener Klassiker
Foto: Thomas NederZu den fast vergessenen Klassikern gehört die aus Südafrika stammende Zimmerlinde (Sparmannia africana). Wegen ihres raumgreifenden Wuchses passt sie sicherlich nicht in jede Wohnung. Auch sie liebt kühle, helle Winterstandorte zwischen 5 und 10 °C.
Ungeschnitten kann sie ohne Weiteres mehrere Meter hoch werden. Zwar können Sie sie immer wieder kräftig bis ins alte Holz zurückschneiden, doch geht dies auf Kosten ihrer Schönheit. Besser ist es, ihr ausreichend Standraum zu geben. Alternativ ist es möglich, nach Erreichen der maximalen Größe immer wieder neue Pflanzen aus Kopfstecklingen zu ziehen.
Auch wenn die weißen Einzelblüten nur kurzlebig sind, erscheinen doch über viele Wochen immer wieder neue. Für eine Blütenbildung ist ein heller Standort (keine volle Sonne) besonders wichtig. Auch sonst wächst die stattliche Pflanze bei Lichtmangel etwas sparrig und verliert Blätter.
Wegen ihrer großen Blätter (bis zu 15 cm) benötigt sie im Sommer ausreichend Wasser und wöchentlich Dünger, in der Hauptwachstumszeit dürfen es auch mal zwei Düngergaben pro Woche sein. Im Winter können Sie die Düngung auf einen dreiwöchentlichen Turnus strecken.
Betörendes Dufterlebnis
Foto: Thomas NederBeim vielblütigen Duftjasmin (Jasminum polyanthemum) scheiden sich in der Regel die Geister: Entweder man mag seinen Duft, oder man hält deutlich Abstand.
Die Pflanze schlingt von alleine und liebt es, sich an Klettergerüsten hochzuranken. Am besten befreien Sie sie nach dem Kauf aus dem viel zu kleinen Rankgitter und lassen sie locker und natürlich hochwachsen. Die Blüten erscheinen in Rispen, die jeweils aus bis zu 40 Einzelblüten bestehen. Auch hier richtet sich die Blütezeit nach der Temperatur. Sie liegt in der Regel zwischen Januar (bei Zimmertemperatur) und April, wenn die Pflanze gerade noch frostfrei steht. Eine Düngung sollte vom Frühling bis in den Herbst alle ein bis zwei Wochen erfolgen.
Unermüdlicher Dauerblüher
Foto: Thomas Neder
Die Myrten-Kreuzblume (Polygala myrtifolia) stammt aus Südafrika und bleibt auch im Winter immergrün. Ausgewachsen wird sie etwa 1,5 m hoch. Sie gilt mit Ausnahme kurzer Blühpausen als unermüdlicher und sehr dankbarer Dauerblüher. Voll-sonnige Plätze unterstützen dabei die enorme Blühfreudigkeit.
Ihre extravaganten lila-weißen Blüten sind kahnförmig aufgebaut. Am Ende sitzt ein Kranz weißer Staubblätter. Sie können sie entweder als Zimmerpflanze in hellen Wohnräumen verwenden oder als klassische Kübelpflanze im Freien mit kalter Überwinterung ab Oktober.
Auch ohne großen Schnitt bleibt sie kompakt und handlich. Werden dennoch größere Schnitteingriffe notwendig, setzen Sie die Schere am besten im Frühjahr vor dem neuen Austrieb an. Ansonsten ist die Pflanze sehr pflegeleicht, lediglich Staunässe wird gar nicht vertragen. Eine lockere Erde mit einem Zusatz von Blähton etc. beugt diesem Problem vor. Die Düngung erfolgt vom Frühling bis in den Herbst alle ein bis zwei Wochen.